Marcel Hirscher hat sich am Dreikönigstag zum fünften Mal die Krone für den Sieg im Ski-Weltcup-Slalom in Zagreb verdient. Der 29-jährige Salzburger war am Sonntag sechs Zehntelsekunden schneller als der Franzose Alexis Pinturault, als Dritter schaffte Manuel Feller seinen ersten Slalom-Podestplatz im Weltcup. Oslo-Sieger Marco Schwarz schied als Halbzeit-Leader mit einem Einfädler aus.
Hirscher feierte seinen 30. Sieg in einem Slalom, zugleich war es sein insgesamt 64. Weltcup-Erfolg. "Es war ein harter Arbeitstag. Ich bin superhappy, dass es geklappt hat", meinte er auf der Pressekonferenz. Davon zeugte auch eine blutige Lippe, die er sich beim Einfahren eingehandelt hatte. "Das wird jetzt beim Gute-Nacht-Kuss eine Herausforderung werden für meine Frau", scherzte er.
Zagreb ist damit nun jener Ort, an dem Hirscher am öftesten einen Slalom gewonnen hat. Schon in einer Woche könnte er jedoch auch den traditionellen Adelboden-Slalom zum fünften Mal gewinnen. Darüber hinaus hat Hirscher von den jüngsten zwölf Slalomrennen zehn gewonnen, ein eindeutiger Beleg für seine Konstanz.
Feller freute sich über Platz drei. Im Weltcup war der Tiroler im Slalom noch nie am Podest gestanden, seine Premiere am Podium hatte er im Februar 2018 nach dem Riesentorlauf von Garmisch-Partenkirchen gegeben. Damals war er hinter Hirscher Zweiter gewesen. "Es ist schon eine Genugtuung", sagte Feller, der vor zwei Jahren in Zagreb als Halbzeit-Führender ausgeschieden war. "Ich habe mir heuer oft schon gedacht: Womit habe ich das verdient? Aber die Fragen darf man sich eigentlich nicht stellen."
Ein kleines positives Erlebnis gab es auch für Christian Hirschbühl, der als 14. wieder ein Top-15-Resultat erreichte. Michael Matt rutschte im ersten Durchgang kurz vor dem Ziel vom Kurs und schied wie Johannes Strolz und Richard Leitgeb aus. Marc Digruber fiel wiederum in dem vom Italiener Daniele Simoncelli tückischer gesetzten Finaldurchgang aus.
Zur Halbzeit waren drei Österreicher in Front gelegen. Schwarz führte mit 0,37 Sekunden Vorsprung vor Hirscher, Feller fuhr mit Startnummer 14 noch auf Rang drei. "Geführt habe ich noch nie. Es war einmal etwas Neues, was Spezielles habe ich aber nicht daraus gemacht", ließ sich Schwarz von der neuen Situation jedoch nicht irritieren.
In der Entscheidung kam der Kärntner nicht allzu weit, nach etwa 20 Toren war Schluss. "Gut attackiert wieder. Bis dorthin war es eh ganz gut. Dann war ich um die Spur zu früh dran", erklärte der 23-Jährige, der am Neujahrstag mit dem Parallel-Event in Oslo sein erstes Rennen im Weltcup gewonnen hatte. "Aber ich bin trotzdem sehr positiv gestimmt, dass die Form passt, dass das Skifahren gut ist und dass alles gut funktioniert."
Im Weltcup baute Hirscher seine Führung aus. Er liegt nun 335 Punkte vor dem Zagreb-Fünften Henrik Kristoffersen, der Max Franz überholte und sich auf Platz zwei vorschob. Im Slalom-Weltcup liegt Hirscher mit 90 Punkten Vorsprung auf den Schweizer Daniel Yule in Führung, der am Sonntag Rang neun belegte.