Der Verletzungsteufel wütet im Ski-Weltcup auch in dieser Saison. Jüngstes Opfer: Andreas Sander. Der Deutsche zog sich, wie erst gestern bekannt wurde, schon im Training für die Abfahrt in Bormio einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Kommende Woche wird er operiert, die Saison ist aber vorbei. Und für das deutsche Ski-Team, das schon vom Aus von Thomas Dreßen geschockt wurde, ist es der nächste Tiefschlag. Wie schön, dass es aber auch positive Neuigkeiten gibt. Wie die von Cornelia Hütter: Die Steirerin stand nämlich zuletzt viel früher als erhofft wieder auf Ski und hofft nun bereits auf eine Rückkehr in den Weltcup in dieser Woche in St. Anton.

Dabei war es auch für die 26-Jährige ein Schock, als sie in Lake Louise im Super-G plötzlich das Knie nachgegeben hatte. In der Heimat wurde dann bei Untersuchungen ein Knorpelbruch diagnostiziert. "Ich hatte aber Glück, weil der Knorpel in ein großes und vier kleine Teile gebrochen ist, die kleinen waren eher am Rand. Und offenbar sind die kleinen Teile abgefallen, ohne sich irgendwo im Knie zu verklemmen", sagt die Steirerin.

Deshalb konnte sie nach drei Wochen nahezu kompletter Pause ("Ich durfte in dieser Zeit nur auf den Ergometer, aber sonst praktisch nichts machen") das Krafttraining wieder aufnehmen. Und auch das verlief so gut, dass sie am Nassfeld mit dem ÖSV-Team erstmals wieder auf Ski stieg. Mit positivem Ergebnis: "Man muss natürlich abwarten, wie das Knie nach der Belastung reagiert – weil Skifahren – die Kräfte und Schläge, die dann auf das Knie einwirken – kannst du nicht simulieren", erklärt die 26-Jährige. Sollte die „Erstbelastung“ aber verkraftbar gewesen sein, will sie schon am Mittwoch die Reise auf den Arlberg antreten.

„Für mich wäre das schon wichtig, weil die anderen sind ja auch nicht schlecht gefahren. Und es stehen jetzt drei Speed-Wochenenden (auf St. Anton folgt noch Cortina und anschließend Garmisch, Anm.) an, danach wartet die WM. Ich würde also schon gern wieder einsteigen.“ An St. Anton selbst hat Hütter ja durchaus gute Erinnerungen: Hier fuhr sie 2013 auf Rang zehn und machte erstmals Weltcuppunkte. „Ich hab' mir das Video gerade vor Kurzem angeschaut“, erzählt sie lachend, „da hat sich schon einiges verändert.“

Klar sei aber, dass „drei Wochen Nichtstun“ der Form „nicht zuträglich“ seien, ergänzt Hütter. Und deshalb werde sie, wenn sie wieder in den Weltcup einsteigt, sich alles erst wieder erarbeiten müssen: das Gefühl für den Schnee, die Kurven, die Geschwindigkeit.

Auch Goggia und Vonn wieder auf Ski

Hütter war übrigens nicht die einzige, die im neuen Jahr nach Verletzungspause wieder auf Ski stand: Auch Olympiasiegerin Sofia Goggia, die im Herbst einen Knöchelbruch erlitten hatte, fährt bereits wieder Ski. Und auch Lindsey Vonn kehrte zu Jahresbeginn wieder auf Ski zurück, kam dafür aus den USA wieder nach Europa und trainiert in Südtirol. Für beide Damen wird aber ein Weltcup-Einsatz in St. Anton noch zu früh kommen.