Mit seinem Triumph im Schladming-Nachtslalom hat Skistar Marcel Hirscher die Hermann Maiers Rekordmarke von 54 Weltcupsiegen eingestellt. Das nahm der Nagano-Doppelolympiasieger zum Anlass, Glückwünsche via Brief auszurichten. "Auf diesem Weg darf ich Marcel meine Hochachtung aussprechen und gleich die Gelegenheit nützen, ihm schon jetzt herzlich zum 55. Sieg im Ski-Weltcup zu gratulieren!"

Jedoch sorgen einige Passage in dem Brief auch für Aufsehen. So schreibt Maier etwa: "Eine beeindruckende Marke, bei der ich allerdings immer überzeugt war, dass es sich nur um eine Zwischenstation handelt - auch aufgrund der Tatsache, dass mein Tatendrang seinerzeit nach nur vier Weltcup-Saisonen und knapp mehr als 40 Siegen an einem Sommertag abrupt gebremst worden ist." Maier spielte damit auf seinen Motorrad-Unfall am 24. August 2001 an.

Auch die Formulierung "13 Siege und vier Weltcup-Kugeln in einer Saison - das sind Zahlen, die ich ihm jetzt absolut zutraue" sorgt für Kritik. Denn Maier gelang dieses Kunststück in der Saison 2000/01, Hirscher noch nie.

Puelacher und Illek tun ihre Meinung kund

Österreichs Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher hat bereits seine Meinung zu den angeblichen Animositäten zwischen Hermann Maier und Marcel Hirscher geäußert. "Ich glaube nicht, dass der Maier einen Kniefall machen muss vorm Hirscher, und genauso umgekehrt nicht", teilte Puelacher in Garmisch-Partenkirchen mit.

Und nun meldet sich auch Hirschers Pressesprecher Stefan Illek zu Wort: "In diese Geschichte wird sehr viel hineininterpretiert, prinzipiell ist das Verhältnis der beiden nicht schlecht", sagt er den Oberösterreichischen Nachrichten. Fügt jedoch hinzu: "Es wäre genug gewesen, wenn der Hermann dem Marcel ein kurzes SMS geschickt hätte." Illek selbst hat dem Verfasser des Textes, Maiers Presseverantwortlichem, laut OÖN einen "bösen Brief" geschrieben. "Da ist Maier sehr schlecht beraten."