Ein großer Teil von Andy Phillips' Leben war vom Skifahren bestimmt. Seinen ersten internationalen Bewerb gewann er mit nur zwölf Jahren. 2007/2008 gab es nur noch einen einzigen Slalom-Fahrer in seinem Jahrgang, der in der FIS-Rangliste besser postiert war als er selbst: Marcel Hirscher. In diesem Winter erzielte der Österreicher seine ersten beiden Podestplatzierungen im Weltcup und wurde Junioren-Weltmeister im Slalom. Phillips startete währenddessen im NorAm-Cup und in FIS-Rennen. Sein Ziel hätten die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver sein können, doch Phillips entschied sich anders.
Im Frühjahr 2008 gab der damals 19-Jährige das Skifahren vorerst auf, um zwei Jahre lang in Oslo für die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" seinen Dienst zu leisten. "Ich war mit Herzblut Rennfahrer, aber ich habe gemerkt, dass ich mich weiter entwickeln muss", sagt Phillips. "Es war die Chance, dass ich weg von der Familie, weg vom Sport in einem fremden Land wachsen und reifen konnte. Es war eine schwierige Entscheidung, aber letztlich eine, die mich sehr positiv beeinflusst und mir gezeigt hat, dass es viel mehr im Leben gibt als nur Sport."
Nach seiner Rückkehr nach Amerika nahm Phillips seine Karriere als Skirennfahrer wieder auf, musste sie aber im April 2011 aufgrund einer Rückenverletzung endgültig beenden. Zum Football gelangte er übers College. Er wurde Nummer-1-Kicker der Uni Utah und jetzt vom NFL-Team der Chicago Bears verpflichtet.
Zwischen Skifahren und Football sieht der mittlerweile 28-Jährige Parallelen. Bei beiden Sportarten käme es darauf an, auf die Schnelle taktische Entscheidungen zu treffen. Genauso wichtig sei es aber auch, Fehler aus dem eigenen Gedächtnis zu "löschen", sodass sie sich nicht negativ auf die nächste Chance auswirken können. "Wenn dir heute das Rennen misslingt musst du am nächsten Tag alles vergessen und neu beginnen können," erklärt Phillips.