Tina Weirather hat am Donnerstag ihre Jagd auf die Slowenin Ilka Stuhec und die Super-G-Kristallkugel erfolgreich beendet. Es ist die erste für die Liechtensteinerin, die das finale Rennen in Aspen vor Stuhec (+0,35 Sek.), Frederica Brignone (ITA/0,36) und den ÖSV-Läuferinnen Nicole Schmidhofer (0,74), Elisabeth Görgl (1,34), Ricarda Haaser (1,38) und Christine Scheyer (1,46) gewann.
Der Jubel um Weirather im Zielraum war groß, hat sie in ihrer Karriere doch auch bereits zahlreiche schwere Verletzungen hinter sich, darunter vier Kreuzbandrisse. Es war der siebente Weltcupsieg für die 27-jährige Tochter von Hanni Wenzel und Harti Weirather, die heuer bei der WM Silber gewann. Zählt man auch die Leistungen von Onkel Andreas Wenzel dazu, dann war es die zwölfte Kristallkugel für den Weirather-Wenzel-Clan.
Das Warten im Ziel bezeichnete Weirather als "Horror", und sie sei auch schon am Start nervös gewesen. "Meine Fahrt war sehr gut, ich habe alles riskiert, und es ist aufgegangen", sagte die Atomic-Pilotin, die mit 15 Zählern Rückstand auf Stuhec in das Finale gegangen war und am Ende fünf Punkte Vorsprung hatte. "Wahnsinn, es war heute wirklich nicht einfach. Ich bin total happy, dass es heute geklappt hat. Es war Nervenkrieg ohne Ende, ich habe alles riskiert."
Görgl überlegt noch
Eine der ersten Gratulantinnen für die in Tränen aufgelöste Weirather war Weltmeisterin Schmidhofer. Sie freue sich sehr für diese, nach allem, was sie bereits mitgemacht habe. "Sie hat eine geile Saison, eine richtig konstante Saison." Mit ihrer eigenen Leistung war sie zufrieden. "Ein, zwei Schwünge habe ich eine bisserl verbremst, es ist ein bisserl unruhiger, als ich mir gedacht habe, aber passt. Es war eine gute Fahrt zum Abschluss", sagte die Steirerin.
Zweitbeste Österreicherin war die 36-jährige Görgl, die nach Platz sieben in Crans Montana erst zum zweiten Mal in diesem Winter in die Top Ten kam, jedes Mal im Super-G. "Das tut gut, das kann man schon sagen. Es war geil zum Fahren, ich habe vom Material her auch alles richtig gemacht, bin einen anderen Ski gefahren", meinte die Steirerin, die bis spätestens Mai entscheiden wird, ob sie ihre Karriere fortsetzt. "Ich werde mir alles in Ruhe überlegen, ein bisschen Abstand gewinnen, dann schaue ich weiter."