Die Slowenin Ilka Stuhec hat am Mittwoch den ersten Schritt zum Speed-Doppel im zu Ende gehenden Ski-Weltcup-Winter gemacht. Mit ihrem in dieser Saison und auch insgesamt siebenten Weltcupsieg holte sich die 26-Jährige beim Weltcup-Finale in Aspen überlegen den Abfahrtsweltcup, es war ihr vierter Erfolg in der Abfahrt. Am Donnerstag könnte sie im Super-G das Speed-Kugel-Double perfekt machen.

Die Österreicherinnen hatten weder in der Disziplinwertung, noch in der Tageswertung etwas mit der Entscheidung zu tun. Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer wurde als Achte bzw. im Rennen Sechste (+1,97) ÖSV-Beste. Mit Tamara Tippler belegte eine weitere Steirerin Rang sieben (2,13). Zauchensee-Siegerin Christine Scheyer wurde Zehnte (2,58), Stephanie Venier Elfte (2,62) und Ramona Siebenhofer 13. (2,85).

Schon nach den Fahrten der ersten beiden Läuferinnen war klar gewesen, dass Stuhec die Wertung in der schnellsten Alpin-Disziplin als erste Slowenin gewonnen hat. Denn an ihre mit Startnummer eins markierte Zeit kam die dahinter gestartete Sofia Goggia bei weitem nicht heran. Die Italienerin war Stuhec' einzige verbliebene Kugel-Rivalin gewesen. Ihr Rückstand im Rennen betrug als Dritte letztlich 1,03 Sekunden.

"Die Saison war sowieso unglaublich", meinte Stuhec, nachdem sie diesen weiteren persönlichen Höhepunkt gesetzt hatte. "Am Ende die Kugel zu holen, ist wow." Nach Gewinn der Kugeln in Kombi und Abfahrt geht es für sie am Donnerstag um jene im Super-G. Auf die große Kugel für den Gesamtweltcup hat die von ihrer Mutter betreute Athletin theoretische Chancen, drei Rennen vor Schluss liegt sie 278 Punkte hinter Mikaela Shiffrin.

Deren US-Landsfrau Lindsey Vonn wurde wie schon zuletzt beim Speed-Doppel in Jeongseon Zweite (0,66). Damit verpasste die verkühlt angetretene 32-Jährige ihren 78. Weltcupsieg erneut um nur einen Platz. Mit letzter Kraft kam Vonn ins Ziel, stürzte im Auslauf: "Ich war fix und fertig. Das war schwierig, weil es hier so hoch ist. Trotzdem bin ich happy mit meiner Leistung. Unten bin ich gut gefahren, technisch ganz gut."

Goggia sammelte einen weiteren Podestplatz in diesem für sie so erfolgreichen Winter, nachdem sie in Jeongseon ihre ersten Weltcupsiege gefeiert hatte. "Oben ist sie so schnell", meinte sie über die schon in den Trainings dominierende Stuhec und sprach Mängel bei ihrer Fahrt an. "Ich muss mich noch beim Gleiten verbessern. Ich habe zu viele Fehler gemacht. Da bin ich mit meiner Fahrt nicht zufrieden."

Schmidhofer hielt den Rückstand an ihrem 28. Geburtstag gerade noch unter zwei Sekunden, freute sich über die Platzierung. Ihre Fahrt im oberen Teil kam ihr besser vor, als sie tatsächlich war. "Eine Sekunde oben, da war das Rennen vorbei. Aber ich habe alles probiert, den Rest habe ich ganz gut getroffen." Für den Super-G erhofft sich die Lachtalerin noch mehr: "Morgen neues Rennen, da gebe ich wieder Vollgas."

Tippler hatte nicht zu klagen, bekam den von ihr erhofften, guten Saison-Abschluss. "Die letzten Tage oder Wochen bin ich immer besser ins Fahren gekommen", meinte die 25-Jährige. "Ilka fährt in einer eigenen Liga, wie man sieht. Aber vom Dritten bin ich nicht so weit weg. Es sind Fehler dabei, die man sich nicht leisten darf." Tippler wird am Donnerstag im Super-G nicht mehr dabei sein.

Vize-Weltmeisterin Venier war die Länge der Saison besonders anzumerken. "Die Piste war noch gut beinander, aber ich habe einfach keine Kraft mehr", erläuterte die Tirolerin. Sie habe in der Vorbereitung mehr Intervall- als Ausdauertraining gemacht. Scheyer schließlich hätte mehr von sich erwartet: "Es ist meine erste Weltcup-Speed-Saison. Es wird immer schwieriger, dass ich so locker fahre wie früher."