Michael Matt, Zweiter nach dem ersten Durchgang, überholte im Finale den Italiener Stefano Gross (+0.30 Sek.), Dritter wurde der Deutsche Felix Neureuther (0,46). Marcel Hirscher mühte sich auf der von Spurrinnen zerpflügten Piste mit der 19. Laufzeit zum vierten Platz, schon der fünfte wäre für den Gewinn seiner insgesamt vierten Slalom-Kugel genug gewesen. Das kam so, weil Kristoffersen war nach einem schweren Fehler im ersten Durchgang nur auf dem 42. Platz gelandet.

Hirscher hat nun vor dem letzten Slalom bei Saisonfinale in Aspen 110 Punkte Vorsprung auf den Norweger. Henrik Kristoffersen hat heuer zwar fünf Rennen gewonnen, war aber in Kitzbühel ausgefallen und beim Saisonstart in Levi wegen Streitigkeiten mit seinem Verband nicht angetreten.

Herren-Slalom in Kranjska Gora: Das Ergebnis

"Ich habe mich sehr gefreut, wie ich im Ziel unten war. Speziell unter diesen Bedingungen runterzukommen, ist auch nicht so einfach. Jetzt ist der Sack zu, jetzt passt es", meinte der sechsfache Weltcup-Gesamtsieger, der auch die Riesentorlauf-Kugel bereits sicher hat.

"Ich versuche mein Bestes wie jeder andere. Bei mir funktioniert es halt in den letzten Jahren sehr gut", lobte Hirscher seine eigene Konstanz, die er in den vergangenen Jahren "in mein Skifahren gebracht habe". Zu Beginn seiner Karriere hatten auch immer wieder Ausfälle aufgrund eines riskanten Fahrstils seinen Weg gepflastert. "Zwei kleine Kugeln, eine große Kugel - das ist wirklich genial."

Kristoffersen sei "sicherlich der Schnellste, wenn es um die Einzelrennen geht. Aber meine Ziele, die ich mir gesteckt habe, habe ich erreicht", erklärte Hirscher im ORF-Interview.

Matt: "Die Erleichterung ist gar nicht so groß"

Groß war auch die Freude bei Matt, der in seinem 27. Weltcup-Rennen zu seinem ersten Sieg fuhr. "Die Erleichterung ist gar nicht so groß", gab sich der Bruder von Slalom-Olympiasieger Mario Matt aber wie gewohnt abgeklärt. "Ich bin in Levi gewaltig gestartet (mit Platz zwei hinter Hirscher; Anm.), im Jänner habe ich leider ein bisserl einen Durchhänger gehabt, wo die wichtigen Rennen waren. Dann habe ich mich vor der WM wieder richtig gut vorbereitet, so dass ich Top Drei fahren kann", führte er aus.

Die Bedingungen seien zwar schwierig gewesen, Matt habe sich jedoch "einfach auf mich konzentriert und probiert, einfach Gas zu geben, meine Linie zu fahren. Das ist mir super gelungen." Der 23-jährige Arlberger war bei der WM in St. Moritz nach Platz drei zur Halbzeit am Ende nur Achter gewesen.

Weniger gut erging es den übrigen Läufern der in diesem Jahr so starken Slalom-Mannschaft des ÖSV. Marco Schwarz, der Halbzeit-Vierte, fiel auf den 23. Rang zurück. Christian Hirschbühl wurde 24., Marc Digruber kam auf Position 29. Slalom-Vizeweltmeister Manuel Feller schied im ersten Durchgang aus.

Für Hirschbühl war das Resultat zu wenig, um noch unter die Top 25 der Slalom-Wertung zu rutschen - das hätte ihm die Teilnahme am Saisonfinale in den USA beschert. "Ich habe mir definitiv mehr vorgenommen. Aber nichtsdestotrotz muss ich weiterkämpfen", fasste sich der Vorarlberger kurz.

In Colorado am Start seien werden somit Matt, Feller, Schwarz und Digruber. Und - nicht zu vergessen - Hirscher, obwohl sich der im ORF-Interview noch etwas unschlüssig gab. "Ich weiß es nicht, wie wir das angehen werden. Aber ich glaube, die letzten zwei Rennen werde ich auch noch angehen", sagte Hirscher. "Die Kugeln hole ich mir ab."