Nach Abschluss der Schanzen-Bewerbe hat der Sportliche Leiter für Nordische Kombination und Skispringen im ÖSV, Ernst Vettori, hochzufrieden Bilanz gezogen. Seine beiden Sparten haben wie erwartet für alle Medaillen gesorgt, mit zweimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze waren es sogar die dritterfolgreichsten Weltmeisterschaften für Österreich überhaupt.

"Für mich waren es ganz tolle Weltmeisterschafen. Ich habe mich immer wohlgefühlt, es war das Publikum toll, es waren auch unsere sportliche Leistungen sehr toll. Ich bin hellauf begeistert", sagte Vettori. Die Erfolge sprächen für das Team. "Die Konkurrenz war sehr stark, aber wir haben dagegengehalten und Stefan Kraft mit den zwei WM-Titeln war natürlich unser großer König von Lahti", freute sich Vettori.

"Duell" zwischen Hirscher und Kraft

Die Saison ist natürlich noch nicht vorüber. Im aktuellen "Match" zwischen den herausragenden Sportlern Marcel Hirscher und Kraft hat der Alpin-Star mit dem Gesamt-Weltcup wieder vorgelegt. Kraft hat aber noch gute Chancen. "Stefan ist natürlich auch beim Gesamt-Weltcup noch im Rennen. Vielleicht machen wir es dem Marcel nach, der ja zwei Weltmeistertitel und den Gesamt-Weltcup gewonnen hat. Dann wird es auch wieder spannend, wer Sportler des Jahres wird", mutmaßte Vettori.

Auch Cheftrainer Heinz Kuttin konnte kaum zufriedener sein. "Wir fahren mehr als glücklich nach Hause. Unter dem Strich haben wir, seitdem ich das Team leiten darf, bei einer WM nur eine Medaille nicht geholt und sonst bei jedem Wettkampf. Das ist eine Serie, die wir haben, das ist unbeschreiblich", erklärte der Kärntner und ließ ein bisschen hinter die Kulissen blicken: "Man wird zwar oft kritisiert, aber wir geben immer sportliche Antworten. Das Team crasht intern, aber dann halten wir wieder zusammen."

Skispringen: Der Stand im Gesamt-Weltcup

Auch an Kuttin ist Hirschers Coup keinesfalls spurlos vorbeigegangen. "Marcel, Gratulation. Es ist unglaublich, ich habe mir das angeschaut, das ist ein Wahnsinn. Er ist ein Vorbild für jeden Sportler. Wie der akribisch arbeitet, und jedes Jahr Vollgas gibt", staunte Kuttin. Wie er Kraft im Vergleich dazu sieht? "Stefan ist einer, der ähnlich ist, vom Typ und Charakter her, nur muss er noch Punkte aufholen und das ist schwieriger."

Der Hero des ÖSV-Teams in Lahti hat sich genau wegen seiner noch großen Vorhaben in dieser Saison beim Feiern vorerst zurückgehalten. "Ja, das bremst natürlich auch meine Feier, weil feiern würde ich jetzt gerne ohne Ende, aber so gescheit bin ich schon. Das ist jetzt mein großes Ziel, Skiflug-Weltcup gibt es noch, da bin ich Führender, beim Gesamt-Weltcup ist es eine heiße Sache. Ich fühle mich topfit, ich bin froh, dass es gleich weitergeht am Donnerstag und dann Schlag auf Schlag geht", zeigte Kraft trotz anstrengender WM vollen Tatendrang.

Ob seine Nackenmuskulatur stark genug ist, um vier Medaillen um den Hals zu tragen? "Ja, das geht sich noch aus", sagte er grinsend. "Ich habe noch ein bisserl Substanz und genug Energie, die derhebe ich leicht."

Beim Feuerwerk realisierte Kraft, was geschah

Kraft war hauptverantwortlich für die dritterfolgreichsten Nordischen Welt-Titelkämpfe des ÖSV. "Als jetzt das Feuerwerk war, da habe ich es zum ersten Mal richtig genießen können, was da passiert ist. Was ich da erreicht habe, mit vier Medaillen heimzufliegen und bei jedem Sprung so cool zu bleiben, macht mich echt stolz." Stolz ist er übrigens auch auf Freundin Marisa: Sie hat ihre Diplomprüfung zur Krankenschwester mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden.