Das Gefühl, bei Weltmeisterschaften aufs Podium zu fahren, kennt Claudia Lösch. Die 28-Jährige sicherte sich während ihrer Karriere bereits in jeder Disziplin den Weltmeistertitel, einige Silber- und Bronzemedaillen sind ebenso auf ihrer Haben-Seite. Deshalb macht sich Lösch bei der Weltmeisterschaft in Tarvis, wo sie am Mittwoch in der Abfahrt fahren und in allen Disziplinen an den Start gehen wird, weniger Druck. „Ich bin an einem Punkt, wo es mehr um die eigene Performance als um Medaillen geht“, sagt Lösch. „Aber wenn eine Medaille dazukommen sollte, taugt es mir natürlich.“ Sie fügt aber hinzu: „Ehrgeizig, wie ich bin, will ich jedes Rennen gewinnen.“

In Form wäre die seit einem Autounfall 1994 querschnittgelähmte Athletin auf jeden Fall, im Weltcup feierte sie heuer bereits einige Siege und Stockerlplätze. „Die WM-Bewerbe werden spannend werden. In den Speeddisziplinen erwarte ich mir schon einiges. Bei den technischen Disziplinen muss man auf die Kurssetzung warten“, sagt Lösch und spricht über die Strecke in Tarvis. „Die Pistenbeschaffenheit ist wirklich cool. Und es wird schnell werden. Bei der Abfahrt kann man im Zielhang schon 120 bis 130 km/h schnell sein. Aber das taugt mir.“

Die WM als Generalprobe

Um weiterhin ganz vorne mitzumischen, gab es auch eine Umstellung am Material. Der ganze Rahmen des Monoskis wurde getauscht. „Der Schwerpunkt ist nun auch weiter hinten und ich bin aufrechter“, sagt Lösch, die bereits die ganze Saison mit dem neuen Material bestreitet.
Der Wechsel wurde vor allem hinsichtlich der Paralympics 2018 in Pyeongchang vollzogen. Denn da hat Lösch noch eine Rechnung offen: Der 28-Jährigen fehlt noch Abfahrtsgold. „Das ist ein großer Traum, auf den ich hinarbeite. Deshalb ist die WM die Generalprobe, das kann man so sagen“, sagt Lösch.

Abseits der Piste moderiert sie übrigens abwechselnd mit Schwimmer Andreas Onea das Behindertensportmagazin „Ohne Grenzen“ auf ORF Sport+ und studiert Rechts- sowie Politikwissenschaften. „Ich finde es wichtig, neben dem Skifahren auch geistig etwas anderes zu machen“, sagt Lösch