Drei Fragen an die US-Amerikanerin Lindsey Vonn, die am Samstag mit dem Abfahrtserfolg in Garmisch-Partenkirchen den bereits 77. Weltcup-Sieg ihrer Karriere feierte. Die 32-Jährige sprach nach einem im November erlittenen Bruch des rechten Oberarms mit Nervenschäden vom "emotionalsten Sieg" und "schwierigsten Comeback ihrer Karriere". Und Vonn freut sich auch aufs Speed-Comeback von Anna Veith.
Dieser Erfolg nach einem Jahr Pause, ist das Ihr bisher emotionalster Sieg?
Vonn: "Ja, das war der emotionalste Sieg meiner Karriere, denn ich habe bisher noch nie sofort im Ziel geweint. Es ist einfach unglaublich, ich kann gar nicht die richtigen Worte dafür finden. Als ich bei der Zieldurchfahrt das grüne Licht (für die Bestzeit) gesehen habe, habe ich mich in den Schnee gelegt und es gar nicht glauben können. Die vergangenen Tage waren schwierig. (Bei meinem Comeback am Sonntag) in Zauchensee habe ich gemerkt, dass das Timing und die Geschwindigkeit noch nicht da waren. Deshalb habe ich probiert, hier in Garmisch jeden Tag einen Schritt vorwärts zu machen. Gott sei Dank war ich dann bereit für heute, aber für die Emotionen war ich nicht bereit. Das war zu viel."
Hätten Sie gedacht, dass Sie so schnell wieder gewinnen können?
Vonn: "Ich habe mich damit selbst überrascht und bin überglücklich, dass mir das schon im zweiten Rennen nach meiner Verletzung gelungen ist. Natürlich habe ich immer, wenn ich am Start stehe, das Gefühl, dass ich gewinnen kann. Aber nach (dem 13. Platz in) Zauchensee war ich verunsichert. Ich habe nicht gewusst, wie lange es dauern wird, bis ich wieder mein Niveau erreichen kann. Das war das schwierigste Comeback meiner Karriere. Ich habe in den ersten zwei Monaten nach der Verletzung nur 300 Stunden an der Mobilität meiner rechten Hand gearbeitet. Dieser Sieg ist nun der Lohn dafür. Ich habe heute all meinen Mut zusammengenommen und alles gegeben. Ich bin vollauf zufrieden und genieße diesen Moment. Die Zahl 77 klingt wunderschön."
Jetzt kommt morgen im Super-G auch Olympiasiegerin und Weltmeisterin Anna Veith nach ihrer schweren Knieverletzung zurück. Freuen Sie sich schon auf sie?
Vonn: "Ja, schon. Ich habe sie in der Früh beim Besichtigen der Strecke gesehen. Das war schön, Anna wieder zu sehen. Es ist sehr gut, dass sie nun auch im Super-G wieder zurückkommt. Hoffentlich kann sie in allen Disziplinen fahren, denn das ist sehr wichtig für diesen Sport."