Es ist das Skirennen des Jahres und der Tag, an dem dem Skisport international die höchste Aufmerksamkeit zuteil wird. Immerhin 25 Nationen übertragen das Spektakel live, den Kampf der Abfahrer gegen die Streif, die 3312 Meter lange Strecke vom Hahnenkamm bis ins Ziel nach der Rasmusleiten. Heute, ab 11.30 Uhr, wird das Spektakel vor einer riesigen Promi-Schar rund um Österreichs Polit-Spitze, Arnold Schwarzenegger oder Niki Lauda und wohl über 40.000 Fans erstmals nach fünf Jahren wieder in voller Länge zu sehen sein. Das Wetter passt, auch der ORF hat für jene, die das Rennen vor dem TV-Gerät verfolgen, spektakuläre Aufnahmen versprochen.

Die Fans – zumindest die aus Österreich – dürfen sich freuen, denn der Auftakt mit dem Super-G war schon einer nach Maß: Matthias Mayer feierte seinen vierten Weltcupsieg mit der Glücksnummer 13.
Dabei ist just dieser Sieg für den Kärntner ein Grund, sich selbst aus dem Kreis der Favoriten zu nehmen. „Der Stress nach einem Sieg hier ist enorm, da sind andere ausgeruhter“, sagt er. Und ergänzt: „Noch dazu ist die Streif in diesem Jahr die härteste Abfahrt, die ich je gefahren bin. Extrem eisig, extrem ruppig, viele Schläge“, sagt der 26-Jährige. Das sei aber gar nicht das Problem. „Wenn es nach mir geht, sollten sich alle anderen Veranstalter diese Piste anschauen und nachmachen. . .“

Ganz wird Mayer aber trotz seiner vorsichtigen Einschätzung nicht zu unterschätzen sein. Klar ist: Auch wenn es – zumindest den Trainingsergebnissen nach – ein enges Rennen wird, so darf man einen Überraschungssieger praktisch ausschließen. Was den Kreis der Favoriten aber nicht zu klein werden lässt. Mit dabei sind jedenfalls die Österreicher: Max Franz ist nach seinem Premierensieg in Gröden gut drauf, Hannes Reichelt will nach seinem verpatzten Super-G was gut machen. Wie 2014 – damals gewann er dann die Abfahrt.

Siebenhofer ist Favoritin

Auch die Damen fahren, und zwar in Garmisch-Partenkirchen (10.15 Uhr). Ramona Siebenhofer zählt nach ihren Trainingsleistungen zum engsten Favoritenkreis für die Weltcup-Abfahrt. Nach überlegener Donnerstag-Bestzeit gab die Steirerin auch am Freitag den Ton an. "Auch wenn das Selbstvertrauen mit diesen Fahrten zurückgekommen ist, man muss ein bisschen am Boden bleiben", versuchte die Trainings-Dominatorin die Erwartungshaltung für das Rennen zu bremsen.