Die US-Amerikanerin Lindsey Vonngibt in Zauchensee ihr elftes Comeback im Ski-Weltcup nach einer schweren Verletzung. Allerdings muss sie noch warten. Das für Donnerstag geplante Training musste abgesagt werden, das Wetter ist zu schlecht, über Nacht hat es zu viel geschneit. Doch Vonn ist sowieso Gesprächsthema. Nicht nur wegen des Comebacks, sondern wegen der Schwere der Verletzung, die sie am Abend davor via Facebook kommunizierte.
Sie offenbarte, dass es bei ihrer aktuellen Rückkehr aber ein weit größeres Fragezeichen gegeben hatte, als sie bisher zugegeben hatte. Denn sogar ein Karriereende stand im Raum. Vonn: "Als ich nach der Operation aufgewacht bin, hatte ich keine Funktion in meiner rechten Hand." Der Grund: Beim Oberarmbruch waren auch die Nerven in Mitleidenschaft gezogen worden.
Vonn resümiert daher: "Das war das härteste Comeback meiner Karriere." Doch 300 Therapie-Stunden in neun Wochen haben geholfen - wie es sich heute gehört, auch in einem Video dokumentiert. Vonn meinte, sie habe lange überlegt, ob sie auch die Info des schweren Nervenschadens weitergeben soll. Warum sie es tut: "Weil ich hoffe, dass ich damit denen Hoffnung machen kann, denen es ähnlich geht wie mir."
Nach wie vor, erklärt Vonn, habe sie Probleme bei "den einfachen Dingen des Lebens". So kann sie schwer die Skihandschuhe selbst anziehen oder auch nur die Haare bürsten. "Aber in den meisten Situationen kann ich schon gut damit umgehen", erklärt sie. Und auf Ski hat sie sowieso kein Problem. "Zum Glück dauert es nicht so lange wie eine Knieverletzung. Nach acht Wochen war mein Knochen wieder verheilt, ich bekam grünes Licht für Training", schreibt Vonn.