Im November zog sich Lindsey Vonn bei einem Trainingssturz in Copper Mountain in Colorado (USA) einen Bruch des rechten Oberarms zu. Seit 8. Jänner steht die US-Amerikanerin wieder im rennmäßigen Training. Die letzten beiden Einheiten vor den Weltcupbewerben in Zauchensee absolvierte sie mit dem US-Damenteam auf der Grebenzen und der Turrach. Und dort fühlte sich die 32-Jährige so wohl, dass sie am Dienstag mit Hündchen „Lucy“ nach Zauchensee anreiste, sich im Hotel von Michael Walchhofer einquartierte.

Am Mittwoch trainierte Vonn in Zauchensee, heute feiert sie offiziell ihr Comeback. Es ist das elfte Comeback im Weltcup nach gröberen Verletzungen. „Lindsey wird das Abfahrtstraining wie geplant fahren. Ob sie aber am Samstag auch die Abfahrt fährt, entscheiden wir erst nach dem Training“, sagt Red-Bull-Athletenbetreuer Robert Trenkwalder, der ergänzt: „Rennmäßiges Training ist für sie momentan das Wichtigste.“

Wer die vierfache Gesamtweltcupsiegerin kennt, weiß, dass sie nicht nach Zauchensee reist, nur um zwei Trainingsläufe zu absolvieren. Sie will vor der WM ab 6. Februar in St. Moritz unbedingt auch Rennen bestreiten, um konkurrenzfähig zu sein. Dazu hat sie an Zauchensee beste Erinnerungen. Im Jänner 2016 gewann sie hier die in zwei Durchgängen ausgetragene Sprintabfahrt und den Super-G.

Auch Mancuso vor Comeback

Auch Julia Mancuso ist wie Vonn nach Zauchensee gereist und könnte nach längerer Verletzungspause wieder in den Weltcupzirkus einsteigen. Wegen Hüftproblemen absolvierte sie ihr letztes Weltcuprennen im März 2015 in Garmisch-Partenkirchen. Nach langer Therapie scheint die 32-Jährige, die inzwischen Surfprofi Dylan Fish geheiratet hat, nun körperlich bereit für eine Rückkehr.

Veith setzt auf Training

Vor einigen Tagen war auch bei Anna Veith angedacht, dass die 27-Jährige in Zauchensee eventuell das Abfahrtstraining bestreiten wird. Doch der Plan wurde verworfen, sie bleibt vorerst noch in Südtirol für ein intensives Super-G-Training. Heute steigt sie wieder auf die Riesentorlauf-Ski um – und hält das verletzte Knie die Belastungen aus, ohne dass größere Schmerzen auftreten, könnte Veith vielleicht doch noch nach Zauchensee fahren, um dann am Sonntag beim Kombinations-Super-G zumindest als Vorläuferin am Start zu stehen.

Shiffrin entschuldigt sich

Dort wird auch Mikaela Shiffrin um Weltcuppunkte kämpfen. Die 21-Jährige lässt die Spezialabfahrt fix aus, will aber in der Kombination an den Start gehen. Die Vorbereitung darauf absolviert sie – nach einem Tag Pause – heute und Freitag in Obdach, wo Super-G und Slalom trainiert werden. Kurze Rückblende zum Flachau-Slalom am Dienstag: Dass sie sich nach dem verpassten Sieg im Ziel lange nicht sichtbar über den dritten Platz gefreut habe, tue ihr leid, erklärte sie nach dem Rennen. „Flachau ist einfach großartig“, beteuerte sie.