Vor heimischer Kulisse kehrt Österreichs Ski-Star Anna Veith am Semmering nach gut 14-monatiger Verletzungspause bei den beiden Riesentorläufen am Dienstag und Mittwoch in den Weltcup zurück. "Ich fühle mich bereit fürs Comeback", erklärte die Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin in einer Aussendung des heimischen Skiverbands ÖSV am Sonntag.
Die Spekulationen über den Zeitpunkt der Rückkehr von Veith sind damit beendet. "Ich bin zwar körperlich noch lange nicht wieder auf demselben Level wie vor der Verletzung", sagte Veith, "aber es gab deutliche Fortschritte im Training der vergangenen Wochen, so dass ich jetzt wieder einsteigen möchte. Ich freue mich sehr auf diesen Schritt, und es wird ein ganz besonderes Gefühl sein, nach so langer Zeit wieder im Starthaus zu stehen."
Am Donnerstag noch hatte sich die Gesamtweltcupsiegerin 2014 und 2015 nach einem Training auf der anspruchsvollen, eisigen Semmering-Piste zurückhaltend geäußert. "Körperlich bin ich bei 70 Prozent, da fehlt schon noch viel. Ich muss mir das ganz genau anschauen, ob es Sinn macht, in dieser Verfassung Rennen zu fahren", hatte sie da gegenüber Ö3 erklärt. Die Ziele für die Wiederkehr sind dementsprechend bescheiden: "Ein paar lässige Schwünge in den Schnee zaubern, nicht mehr und nicht weniger", betonte sie auf Facebook.
Im sozialen Netzwerk gab Veith auch einen Einblick in ihre Gefühlswelt:
Wenn Veith am Dienstag - da wird der vor wenigen Tagen in Courchevel abgesagte RTL nachgeholt - am Start steht, werden genau 431 Tage seit ihrem folgenschweren Trainingssturz vergangen sein. Da hatte sich Österreichs dreifache Sportlerin des Jahres am Rettenbachferner in Sölden im rechten Knie das vordere Kreuzband, das rechte Seitenband, den Innen- und Außenmeniskus sowie die Patellarsehne gerissen. Der Weg bis zum Semmering war lang und hatte auch Rückschläge parat. So brach Veith Mitte Oktober das Skitraining zugunsten von Kraftaufbau wieder ab, das Ziel Weltcupauftakt in Sölden war abgehakt. Seit mittlerweile fünf Wochen trainierte die amtierende Super-G-und Riesentorlauf-Weltmeisterin aber durchgehend auf Schnee.
"Das wird sicher lässig"
Das Alpin-Comback des Jahres sollte auch in der Damen-Mannschaft für zusätzliche Motivation sorgen. "Ich freue mich schon richtig drauf. Es ist cool, dass Anna wieder zurück kommt und Rennen fährt. Das motiviert uns auch, weil sie wieder frischen Wind bringt. Das wird sicher lässig", meinte etwa Stephanie Brunner, derzeit die beste heimische Riesentorläuferin. Im Gegensatz zu Veith absolvierte Brunner so wie das Gros ihrer Kolleginnen die Trainings für den Semmering auf der Reiteralm bzw. in Obdach.