32 der besten Skifahrer der Welt standen beim zweiten Parallel-Riesentorlauf von Alta Badia am Start. Vor allem der Österreicher Marcel Hirscher war motiviert - im vergangenen Jahr schied der Sieger des Gesamtweltcups nämlich schon in der ersten Runde aus.
Zum Modus: In der ersten Runde stehen sich die 32 Läufer in Hin- und Rücklauf gegenüber. Ab dem Achtelfinale wird nur in einem Lauf entschieden - der Fahrer mit der niedrigeren Startnummer darf sich zwischen rotem und blauen Kurs entscheiden. Sind die Fahrer zeitgleich, steigt jener Läufer auf, der mit niedrigerer Startnummer gestartet ist. Scheiden beide Läufer im zweiten Durchgang aus, steigt jener auf, der weiter gekommen ist.
Mit Hirscher, Christoph Nösig, Manuel Feller, Roland Leitinger und Philipp Schörghofer waren fünf Österreicher am Start. Hirscher freundet sich aber weiter nicht mit dem Parallel-Riesentorlauf an. Gegen Steve Missilier schied der Österreicher in der ersten Runde aus. Und auch Nösig, im Vorjahr noch bester Österreicher auf Rang 12, musste sich gleich zum Auftakt Florian Eisath geschlagen geben. Besser erging es Feller, der sich gegen den Amerikaner Tommy Ford um eine Hundertstelsekunde durchsetzen konnte. Weil Leitinger gegen Leif Kristian Haugen schlecht startete und daher viel riskieren musste, gab es auch für ihn nach einem Torfehler nichts zu holen. Schörghofer hatte gegen Ryan Cochran-Siegle dann wieder das bessere Ende für sich. Von den Mitfavoriten schied beispielsweise auch Felix Neureuther schon in der ersten Runde aus. Die schnellsten waren Vorjahressieger Kjetil Jansrud und Andre Myhrer.
Im Achtelfinale zeigte Jansrud dann einmal mehr seine Qualitäten. Vor allem den Sprung meisterte er deutlich besser als Hirscher-Gegner Missilier. Feller schied nach gutem Start nach einem Fehler beim Sprung aus - zum Glück für den Österreicher ist der Ski sofort aufgegangen. Eine Verletzung konnte so vermieden werden. "Ich bin froh, dass ich die nächsten Rennen bestreiten kann. Das hat nicht gut ausgeschaut", sagt Feller nach seinem Lauf.
Auch Schörghofer schied gegen Cyprien Sarrazin aus - damit war das Thema Parallel-Riesentorlauf für die Österreicher schon im Achtelfinale erledigt.
Auffällig: Alle Fahrer mit Wahlmöglichkeit suchten sich den blauen Kurs aus. Kurios allerdings, dass nur zwei Fahrer auf dem vermeintlich schnelleren Kurs ihre Duelle auch gewinnen konnten. Favoriten-Sterben in Alta Badia. Auch Alexis Pinturault hatte gegen den bärenstarken Myhrer keine Chance. Und Henrik Kristoffersen fand ihn Carlo Janka seinen Meister.
Jansrud und Janka entschieden sich für den blauen Kurs, konnten ihre Läufe gewinnen und trafen im Halbfinale aufeinander. Haugen und Sarrazin konnte ihre Viertelfinale auf dem roten Kurs gewinnen.
Nach einem Fehler von Jansrud setzte sich der Schweizer Janka im Halbfinale durch. Und auch Sarrazin gewann nach einem Fehler von Haugen im zweiten Halbfinale. Kurios: Obwohl alle Favoriten sich für den blauen Kurs entschieden haben, bestritt der Franzose, ausschließlich Läufe am vermeintlich langsameren Kurs, und zog so ins Finale ein.
Im Norweger-Duell um den dritten Platz wählte Haugen überraschenderweise den roten Kurs - und zog gegen Jansrud den Kürzeren. Jansrud konnte so 60 Punkte für den Gesamtweltcup gewinnen.
Im Finale die nächste Überraschung: Auch Janka wählte den roten Kurs und verbannte Sarrazin erstmals auf den blauen. Der Franzose katapultierte sich extrem aus der Startbox, verlor einen Stock und setzte sich in seinem erst siebenten Weltcuprennen gegen Janka durch.
Schörghofer landete als bester Österreicher auf dem elften Platz.