Was war das nur für eine Demonstration der Stärke? Lara Gut ließ in Sölden zum Auftakt des Weltcups keine Zweifel aufkommen, wer die Herrin im Haus ist. Mit 1,44 Sekunden Vorsprung feierte die Titelverteidigerin im Weltcup ihren zweiten Sieg in Sölden, den 19. im Weltcup. Die letzte Führende im Gesamtweltcup der letzten Saison ist also auch gleich die erste der neuen Saison.

Ein Fingerzeig, dass sie auch in dieser Saison die große Kristallkugel will. Und gleich neben ihr auf dem Podest stand wohl die Dame, die ihre größte Gegnerin werden könnte. Mikaela Shiffrin fuhr auf Platz zwei und damit schon zum dritten Mal in Serie in Sölden auf das Podest. Platz drei holte sich die Italienerin Marta Bassino vor der besten Österreicherin. Und das war überraschend nicht Eva-Maria Brem.

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Aus österreichischer Sicht gab es wirklich Grund zur Freude: Die erst 22-jährige Stephanie Brunner sprang für Eva-Maria Brem in die Bresche und fuhr zum besten Ergebnis in ihrer Laufbahn, zu Platz vier in Sölden. Auch Michaela Kirchgasser "versöhnte" sich mit dem Hang in Tirol, kam erstmals in ihrer langen und erfolgreichen Karriere in die Top Ten, wurde Siebente. Insbesondere nach der Knieverletzung in der Vorbereitung ein exzellentes Ergebnis.

Erfreulich war aber jedenfalls die Leistung der jungen Österreicherinnen: Rosina Schneeberger, Ricarda Haaser und Katharina Truppe steigerten sich auch im zweiten Lauf, belegten die Plätze 12, 13 und 14.

Eine Enttäuschung gab es dafür für die Titelverteidigerin im RTL-Weltcup. Denn der geplante Angriff von Platz elf nach dem ersten Lauf ging für Eva-Maria Brem völlig daneben, Brem fiel weit zurück und musste schließlich mit dem absolut enttäuschenden 26. Rang zufrieden geben. "Ich bin ein bisschen ratlos. Es ist eine Momentaufnahme, aber eine, die schmerzt. . . Ich will aber dem Material nicht die Schuld geben, vielleicht liegt es an der Technik", sagte die Tirolerin in der ersten, "schweren Enttäuschung".

"Sieger-Tipp" von Hirscher für Gut?

"Ich war im Ziel sehr überrascht, dass ich so weit vorne war. Ich war nicht so sicher, habe mich unter Druck gesetzt. Und dann hat Marcel Hirscher zu mir gesagt: Fahr' einfach Ski - und das habe ich dann getan", meinte Lara Gut. "Ich war mir schon bewusst, dass ich schnell sein kann, aber man muss es auch umsetzen im Rennen!"

Das gelang im ersten Lauf. "Und im zweiten habe ich vom ersten Lauf gelebt. Das muss man hier so machen: Im ersten Lauf angreifen, im zweiten Lauf den Schaden in Grenzen halten. Das habe ich gemacht, es war mehr Kampf dann. Aber es hat gereicht.

Und Stephanie Brunner nahm es cool: "Es war lässig, es war einfach cool, dass ich das gleich im Rennen habe zeigen können, was ich im Training drauf habe." Und warum es nach Platz fünf in Flachau just wieder in Österreich klappte: "Weil es mir taugt, daheim zu fahren."

Gestrahlt hat auch Michaela Kirchgasser nach der besten Platzierung: "Ich habe mir nichts erwartet, mir gesagt, dass es nich schlechter werden kann als bisher - und es hat geklappt. Man muss die Kirche im Dorf lassen, ich war nie in den Top Ten hier, habe nicht viele Schneetage. Und so ein lässiges Gefühl am Ski hatte ich zu Saisonbeginn noch nie."

Shiffrin war zufrieden

"Ich finde, dass es wichtig ist, stark in die Saison zu starten. Und ich bin gut gefahren, aber Lara hat einfach einen Hammerlauf runtergebracht. Sie war sehr stark. Sie hat das Niveau des Sports gehoben."

Und als Zuckerl: Ein 360-Grad-Blick über den Zielbereich. . .

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