Nur fünf Tage nach seinem schweren Sturz in der Abfahrt von Kitzbühel und der erlittenen Knochenprellung im linken Knie hat Hannes Reichelt im ersten Training für die samstägige Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen Bestzeit aufgestellt. Der Salzburger verwies - mit einem Torfehler - die Norweger Kjetil Jansrud (+0,60) und
Aleksander Aamodt Kilde (0,67) auf die weiteren Plätze.

Nach einem ersten Schneetraining am Mittwoch in Seefeld hatte sich Reichelt zum Antreten in Garmisch entschieden und überzeugte gleich beim ersten Testlauf auf der Kandahar. "Es ist wichtig, dass ich gefahren bin, für das Aufarbeiten eines Sturzes ist es besser, wenn das früh passiert. Die Bestzeit dazu ist der Hammer", sagte der 36-Jährige, der aber zugab, keine allzugute Nacht
gehabt zu haben. "Ich bin im Traum auf der Streif gestürzt und oft aufgewacht, es war nicht ganz leicht."

Nur leichtes Schmerzmittel

Umso erfreulicher war die Trainingsleistung, der Torfehler fiel dabei nicht sehr ins Gewicht. "Auch wenn ich ein Tor ausgelassen habe und mir das vielleicht eine Sekunde gebracht hat, wäre ich auch nur vier Zehntel hinter der Bestzeit." Der Torfehler passierte vor dem Flachstück, Reichelt konnte dadurch etwas mehr Schwung mitnehmen.

Aus jetziger Sicht und wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, erklärte Reichelt, werde er die Abfahrt am Samstag in Angriff nehmen. "Es ist schön, wenn man nur fünf Tage nach so einem Sturz im Ziel abschwingt und keine Schmerzen hat." Wegen der Entzündungen nimmt der Super-G-Weltmeister ein leichtes Schmerzmittel.