Alta Badia ist und bleibt ein Lieblingsplatz von Marcel Hirscher im alpinen Ski-Weltcup. Der Salzburger setzte sich hier am Sonntag im Riesentorlauf vor dem Norweger Henrik Kristoffersen (+0,19 Sek.) sowie dem Franzosen Victor Muffat-Jeandet (+0,86) durch und gewann damit nach 2013 und 2014 zum dritten Mal den Klassiker auf der Gran-Risa-Piste. Das war zuvor noch keinem Läufer gelungen.

Für Hirscher war es der insgesamt 35. Sieg und der 17. in einem Riesentorlauf. Nach Beaver Creek und Val d'Isere hat der 26-Jährige im Weltcup die vergangenen drei Riesentorläufe gewonnen. Im Gesamt-Ranking eroberte er die Führung von Aksel Lund Svindal zurück, der 28. wurde.

"Es war ein harter Fight, man hat mir am Start gesagt, dass der Henrik einen Superlauf erwischt hat, deswegen habe ich probiert, alles rauszuquetschen", sagte Hirscher in einer ersten Reaktion im Ziel. "Ich habe den Ski von Val d'Isere für den zweiten Durchgang rausgeholt, das war sicher nicht verkehrt. Ich bin super happy."

Kristoffersen attackierte nach Platz drei im ersten Durchgang voll, der Halbzeit-Zweite Hirscher war aber bei seinem vierten Saisonsieg erneut nicht zu biegen. Der nach dem ersten Lauf noch führende Muffat-Jeandet fiel sowohl hinter den Österreicher als auch den jungen Norweger zurück und muss damit auf seinen ersten Weltcup-Sieg weiter warten.

"Ich glaube, so einen Skifahrer hat es noch nie gegeben und wird es auch nie mehr geben", zollte Philipp Schörghofer, der nach Platz fünf im ersten Durchgang am Ende Neunter war, seinem Landsmann allergrößten Respekt. "Heute ist er schon voll gefahren. Aber in Val d'Isere ist er nicht einmal voll gefahren und gewinnt trotzdem", meinte der Salzburger, der sich ein besseres Resultat erhofft hätte. "Vom Skifahren her war es aber super heute."

Hirscher 20 Punkte vor Svindal

Die übrigen zwei für das Finale qualifizierten ÖSV-Starter landeten nicht im Spitzenfeld. Christoph Nösig kam auf Platz 25, Manuel Feller fiel nach einem Patzer auf Rang 30 zurück. Roland Leitinger hatte auf einen Start im ersten Durchgang wegen Schmerzen aufgrund seiner Schnittverletzung am Oberschenkel verzichtet.

Die Gran Risa gilt neben dem Chuenisbärgli in Adelboden als schwierigste Riesentorlauf-Piste im Weltcup-Zirkus, präsentierte sich diesmal laut Fahrer-Meinungen aber nicht so eisig wie üblich. Hirscher musste sich auf aggressiverem Schnee auf feinfühligeres Fahren einstellen, wie er erklärte: "Es macht mich stolz, dass ich auch bei nicht perfekten Hirscher-Bedingungen gewinnen kann."

Im Gesamtweltcup führt Hirscher nun wieder 20 Punkte vor Svindal. Beide bestreiten am Montag (18.00 Uhr, live ORF eins) in Alta Badia den erstmals ausgetragenen Parallel-Riesentorlauf. Dort könnte es zum direkten Aufeinandertreffen der Ausnahme-Skifahrer kommen.