Lindsey Vonn war auf diesen Rekord programmiert. "Und ich wusste, es wird einmal passieren", sagte sie danach - nachdem es vollbracht war: An dem Ort, an dem sie einst ihren ersten Podestplatz im Weltcup herausgefahren hatte, feierte Vonn ihren 62. Weltcupsieg. Mit einem Erfolg in der um einen Tag verschobenen Abfahrt in Cortina d'Ampezzpo. Und ist damit nun gemeinsam mit Annemarie Moser Rekordhalterin der Damen.

1:39,61 Minuten - diese Zeit reichte für den Sieg in den Dolomiten. Denn nur eine Fahrerin wurde ihr wirklich gefährlich: Elisabeth Görgl war oben pfeilschnell ("Vielleicht waren das die Tipps von Renate Götschl, die hier immer schnell war"), erst im unteren Teil vermochte sie mit der US-Amerikanerin nicht mehr mitzuhalten.

Vonn: "Ein wirklich schöner, schöner Tag"

Vonn war nach dem erreichten Ziel sichtlich erleichtert. Der Druck, den sie sich selbst gemacht hatte, war groß: "Ich wollte den Sieg ja, aber ich habe auch gewusst, dass er irgendwann passieren wird. Aber meine ganze Familie ist hier, ich wollte ihnen etwas Schönes bieten. Und jetzt bin ich einfach dankbar, dass sie da sind und ich es geschafft habe."

Feiern? Das vierbietet sich Vonn. "Vielleicht eine Pizza mit der Familie. Aber am Montag ist ja noch ein Super-G, da muss ich den Fokus halten." Denn kaum erreicht ist die Marke von Annemarie Moser nur ein Zwischenziel. Es geht darum, noch mehr Siege einzufahren.

"Es war ein langer Weg und eine unglaubliche Karriere", meinte Vonn, "ich hätte mir aber nie erträumt, dass es wirklich so weit geht." Wie die Rekordfahrt selbst war? "Ich habe gekämpft - es war nicht leicht, weil es wie in Bad Kleinkirchheim keinen Rhythmus gab. Aber jetzt ist es ein wirklich, wirklich schöner Tag!"

Görgl: "Es hat Spaß gemacht"

Abermals stark präsentierte sich aber auch Elisabeth Görgl. "Ich hab' es oben super erwischt - aber es war trotz einer schlechten Kurve im Mittelteil, ich hab' alles getroffen, es hat wirklich richtig Spaß gemacht", meinte sie nach Platz zwei. Weniger gut lief es für Anna Fenninger, die mit Platz neun vorlieb nehmen musste, aber eine Erklärung hatte: "Für mich und meine Technik war es zu weich - ich gehe oft früh auf den Innenski, im Weichen geht dann aber der Außenski weg und das bremst."