Nichts ist es geworden mit dem dritten Sieg in Serie von Mikaela Shiffrin. Im Nachtslalom von Flachau triumphierte nämlich eine andere: Die Schwedin Frida Hansdotter. Die führte zwar auch im Slalom-Weltcup, wartete aber bisher noch auf den ersten Saisonsieg. Jetzt hat sie ihn.

Shiffrin verspielte den Sieg wohl schon in Lauf eins, in dem sie mit den Verhältnissen nicht zurechtkam. Im zweiten folgte der Angriff, aber schon Tina Maze schaffte es, diesen um zwei Hundertstel zu parieren. Und dann kam Hansdotter, klarstellte, wer an diesem Abend die Nummer eins war: Nämlich sie. 0,61 Sekunden betrug ihr Vorsprung am Ende.

Österreicherinnen geschlagen

Die Österreicherinnen? Hatten dem Angriff von Shiffrin & Co. leider nichts entgegenzusetzen. Nicole Hosp wurde als beste ÖSV-Dame Siebente, unmittelbar vor Kathrin Zettel. "Aber es war schwer heute - ich bin nicht in den Rhythmus gekommen, habe die Übergänge nicht erwischt", meinte Hosp, ergänzte aber: "Ich weiß, dass ich schnell sein kann und da vorne mitfahren kann. Und beim nächsten Rennen ist es wichtiger - das ist die WM."

Kathrin Zettel analysierte nach überstandener Grippe nüchtern: "Ich habe viel zugesehen, ich hab' gewusst, dass es schwer wird - es waren nicht meine Bedingungen, es war verkorkst."

Pech für Thalmann

Und Michaela Kirchgasser fuhr auf Rang elf, sie kam im zweiten Lauf zu spät in Fahrt - denn im untersten Teil war sie enorm schnell. Pech hatte Carmen Thalmann, die bei der Zwischenzeit noch ganz vorne dabei war, dann aber einfädelte. Damit ist weiter offen, ob das vierte und letzte WM-Ticket im Slalom an sie oder an Bernadette Schild geht, die in Lauf zwei allerdings weit zurückfiel und nur Platz 19 belegte.

Hansdotter jubelt

Hansdotter war überglücklich. So sehr wollte sie den zweiten Sieg im Weltcup, nachdem sie auf den ersten schon so lange hatte warten müssen. "Und dann noch hier, das ist fantastisch. Ich liebe diesen Ort, die Zuschauer, die Atmosphäre", meinte sie, angefeuert auch von vielen schwedischen Urlaubern.

Und Mikaela Shiffrin? Betrieb nach dem Tam-Tam rund um ihren Trainer (Roland Pfeiffer war nach Unstimmigkeiten mit Mama Eileen zu den Männern abkommandiert worden) mit Platz drei Schadenbegrenzung. "Aber der zweite Lauf war gut, damit bin ich zufrieden", meinte sie.