Für den einzigen Saisonsieg sorgte Elisabeth Görgl im Super-G. Verkraften muss das Team den Ausfall von Allrounderin Nicole Hosp, erfreulich ist das Comeback von Marlies Schild, die es als Zweite im Aspen-Slalom bereits einmal unter die Top-Drei geschafft hatte. Mit Hosp und auch Schild muss der ÖSV jene Athletinnen vorgeben, die auch für den Gesamtweltcup eine Rolle spielen hätten können, erfreulicherweise, so Mandl, sei Schild aber "für eine Disziplin Gott sei dank" fit. Was den Fahrplan für Olympia betreffe, so sei für jede Läuferin der Druck, der auf ihr lastet, natürlich spürbar. "Bei Olympia will jede dabei sein, jedes Rennen zählt und deshalb ist irgendwo im Hinterkopf natürlich auch Olympia mit dabei. Wir versuchen das aber weitgehendst hintenanzustellen." Da die Mannschaft aber nicht so groß sei, sei auch der Selektionsdruck "nicht immens groß".

Vonn erscheint fast unschlagbar

Weil im Damenteam derzeit nur wenige Athletinnen alle Rennen fahren, besteht auch für die meisten Weltcupläuferinnen die Chance, sich in einer Disziplin für die Winterspiele zu qualifizieren. Im Speedbereich hat sich mit Elisabeth Görgl, Maria Holaus, Andrea Fischbacher und Anna Fenninger ein Quartett herauskristallisiert. Mandl bedauert die Absage der Abfahrt in Val d'Isere, denn "da waren wir im Training geschlossen dabei. Auch wenn Lindsey Vonn vorne weg fast unschlagbar erscheint, wir hätten gute Chancen auf das Podium gehabt." So müsse man mit den Lake-Louise-Resultaten vorlieb nehmen. "Ich bin sehr glücklich, dass wir erstens sehr gute Trainings gefahren sind und immer geschlossen mit mehreren Athletinnen vorne mit dabei waren. Die Mannschaft hat Kompaktheit gefunden", sagte Mandl. Die Umsetzung ins Rennen sei nicht allen in dem Ausmaß so geglückt, wie es das Training erwarten hätte lassen, da sei vielleicht die Eigenerwartung und Verkrampftheit ein bisserl zu groß gewesen. Es gehe nun darum, dass hinter jenen vier Athletinnen mit sehr gute Leistungen die jüngeren nachziehen. Nicole Schmidhofer ist da sicher zu erwähnen.

In den technischen Bewerben standen bereits sechs Rennen auf den Programm, da sind die Ergebnisse aussagekräftiger. "Da habe ich erwartet, dass wir im Riesentorlauf vielleicht einen Sieg einfahren", merkte Mandl an, und auch, dass Görgl in dieser Disziplin unter den Erwartungen geblieben sei. Mannschaftlich habe man eine gute Dichte, aber insgesamt passieren zu viele Ausfälle. Sehr konstant und gut seien die Leistungen von Kathrin Zettel, die aufgrund ihrer Entzündung der Patellarsehne im linken Knie den ganzen Sommer nicht trainieren konnte, den Trainingsrückstand aber weitgehend wettgemacht habe. "Im Slalom merkt man das aber schon noch, dass ihr die Tore fehlen", sagte Mandl zu Zettel, die in Levi wegen einer Erkrankung fehlte. "Im Slalom sind wir an der Spitzen dünn besetzt und auch da haben wir zu viele Ausfälle der drei Topathletinnen, die ganz vorne mitfahren können. Vor allem einer Michaela Kirchgasser, die schnell fährt, das aber noch nicht ganz ins Rennen bringen kann."

Auch bei den jüngeren Läuferinnen glücke die Umsetzung der Trainingsleistungen ins Rennen noch nicht wie gewünscht. "Wir können nur hoffen, dass das in den nächsten Slaloms passieren wird, das Leistungsvermögen ist durchaus bei einigen Läuferinnen da." In der einzigen Super-Kombination gelang den ÖSV-Damen nach missglückten Abfahrt ein sehr guter Slalom, was sich im Resultat widerspiegelte. Bis zu den Olympischen Spielen stehen für die Ski-Damen noch Rennen an sieben Orten an. "Für die Allroundfahrerinnen ist das Programm natürlich sehr eng, da ist keine Zeit dazwischen zu trainieren. Aber eine Arrivierte wie Lizz Görgl hat die Routine und auch die körperlichen Voraussetzungen. Mit ihrem technischen Niveau kann sie eine gewisse Trainingspause verkraften", sagte Mandl. Nicht so die jüngeren Läuferinnen, die spezielle Vorbereitungen für die diversen Disziplinen brauchen. Bei Besetzungen werde dementsprechend Rücksicht genommen werden.