Einerseits weil der 30-Jährige am Sonntag in Alta Badia und damit vor Heimpublikum triumphierte, andererseits weil es sein erster nach der Neuorganisation seiner Karriere war. "Dieser Sieg ist eine große Befriedigung für mich", meinte Blardone, der im Sommer wieder zurück auf Salomon-Skier wechselte und sich zudem ein wenig vom italienischen Team entfernte. So weit wie Bode Miller, der zwei Saisonen als Privatier (Team America) unterwegs war, ging Blardone zwar nicht, aber der Italiener vertraut seit Sommer auf einen privaten und von ihm bezahlten Servicemann (Giuseppe Gianera) sowie einen persönlichen Trainer, der mit Giorgio Ruschetti auch ein enger Freund ist. Auch das sommerliche Südamerika-Camp der italienischen Mannschaft hat Blardone ausgelassen und stattdessen in der Heimat trainiert.

"Es funktioniert sehr gut. Wichtig ist, dass man die Sachen so organisiert, dass sie gut für einen sind", fühlt sich Solist Blardone in seinem Umfeld offensichtlich sehr wohl. Bereits vor einer Woche hatte Blardone in Val d'Isere als Zweiter erstmals im Olympia-Winter ein Podium betreten. Dass er dies nun auf völlig anderen Schneeverhältnissen mit zweifacher Laufbestzeit sogar noch toppen konnte, machte Blardone "sehr stolz". "Es zeigt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Ich habe offensichtlich ein neues Level erreicht." Blardone, mit Startnummer eins zum Sieg, gewann auf der Gran Risa in Alta Badia zum zweiten Mal nach 2005, auf Landsmann und Rekordsieger Alberto Tomba fehlen ihm aber noch zwei Triumphe. Einen Angriff auf diese Bestmarke wollte Blardone aber nicht ankündigen. "Es war ein hartes Stück Arbeit, dieses Rennen ein zweites Mal zu gewinnen. Ich kann nicht versprechen, dass ich es noch zweimal schaffe."

Angesichts der zahlreichen Verletzungen im laufenden Winter plädiert Blardone dafür, die Weltcup-Strecken wie in Alta Badia sehr eisig zu gestalten. Denn dadurch würde bei Fehlern und Stürzen nicht so sehr die Gefahr von schweren Knieverletzungen bestehen, da die Skier nicht so aggressiv greifen würden. Weniger glücklich als über seine eigenen Leistungen ist Blardone aktuell über die Darbietungen seines Lieblings-Fußball-Clubs Torino. "Ich hoffe, es wird in Zukunft wieder besser", meinte Blardone über den in die Serie B abgestiegenen Arbeitgeber des Steirers Jürgen Säumel.