Mario Scheiber war hochzufrieden. Schließlich klopfte er nach seiner langen Verletzungspause mit Rang vier im Super-G von Gröden erstmals wieder am Podest an - und doch sah er es realistisch: "Für mich ist das perfekt, ich bin glücklich, dass es so gut geht. Aber die Trainer werden nicht so zufrieden sein werden wie in Val d'Isère. Aber so wie dort mit drei Siegen kann es ja nicht weitergehen."

Es ging nicht so weiter - und ausgerechnet die, die im Gesamtweltcup die wohl größten Gegner von Benjamin Raich sein werden, schlugen zurück: Aksel Lund Svindal feierte seinen ersten Saisonsieg und verwies Carlo Janka (Svindal: "Als ich ihm Ziel gesehen habe, dass ich vor Janka bin, hab' ich schon gedacht: Das war gut - weil er normal heuer Rennen gewinnt, wenn er im Ziel ist"), der nach der Enttäuschung von Val d'Isère wieder groß aufzeigte, auf Platz zwei und als Dritter sorgte der Südtiroler Patrick Staudacher für Jubelstimmung in Gröden.

"Viel kann ich gar nicht aussetzen"

Weniger zu Jubeln gab es da für Benjamin Raich und Michael Walchhofer. Beide hatten sich viel vorgenommen, beide vergaben eine bessere Platzierung mit "zu schöner Fahrt", wie sie sagten. "Viel kann ich gar nicht aussetzen", ergänzte Raich, der mit Platz neun auch die Weltcup-Führung wieder an Janka abgeben musste, "ich bin vielleicht nur ein, zwei Mal zu rund gefahren."

Ähnlich sah es Michael Walchhofer, der über Platz 13 richtig verärgert war: "Weil ich alles viel direkter besichtigt habe, dann aber im Rennen zurückgezogen habe. Und genau das darf man sich nicht erlauben. Blöd, dass man immer dieselben Fehler mach - ich habe sozusagen in Schönheit verloren." Für den Salzburger hat dieser Dämpfer vor der heutigen Abfahrt (12.15 Uhr, live OR 1) aber nicht nur schlechte Seiten: "Normalerweise bin ich am Tag nach solchen Ergebnissen immer top motiviert und schnell."