Eigentlich war die Nachricht keine Überraschung: Schon kurz nach vier Uhr früh wurde die Abfahrt abgesagt. Die "Dave-Murray"-Piste war zu sehr mitgenommen, an ein Rennen war nicht zu denken. Allerdings dauerte es lange, bis sich das herumgesprochen hatte. Denn derzeit regiert bei solchen Mitteilungen bei Olympia die "Stille-Post-Politik": Weil kein Medienverantwortlicher am Jury-Funk mithören darf, werden Miteilungen wie die der Absage per SMS an einige wenige Auserwählte kommuniziert. Und dann hofft man offensichtlich darauf, dass diese Auserwählten schnell weiter kommunizieren.

Weil der Regen der vergangenen Tage der Piste so zugesetzt hat, gibt es für die Abfahrer gleich das gesamte Wochenende frei. Die Abfahrt wurde für Montag, 10.30 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MEZ) angesetzt - für Herren-Cheftrainer Toni Giger eine durchaus sinnvolle Lösung: "Am Samstag durfte ich selbst nicht auf die Piste, aber sie sieht im Moment nicht gut aus. Sollte aber der Wetterbericht recht behalten und wir inder nacht auf Montag eine klare Nacht mit Minus-Temperaturen haben, dann gibt es kein Problem - im Gegenteil: Wenn es dann anzieht, dann wird es richtig klappern, dann pfeifen die Komantschen." Vorerst aber genießen die Fahrer Freizeit, drückten den Schispringern die Daumen und werden erst am Sonntag eider geeignete Trainingspisten suchen. "Und auch für die Trainer machen wir statt der Abfahrt ein Sport-Programm, wir gehen gemeinsam laufen", erklärte Giger.

Wann starten die Damen?

Der Herren-Cheftrainer nahm die ganze Sache entspannt, bei den Damen herrschte hingegen ein wenig Spannung. Denn Samstag zu Mittag war nach wie vor völlig offen, wann die ursprünglich für heute, Sonntag, geplante und bereits am Freitag abgesagte Super-Kombination ausgetragen wird. "Nein, noch ist alles offen", erklärte Damen-Cheftrainer Herbert Mandl vom Slalom-Training. Die wahrscheinlichste Variante: Die Damen fahren ihre Super-Kombi am Donnerstag, einen Tag nach der Abfahrt. "Wenn man nicht zwei Rennen an einem Tag fahren will, ist das wohl die beste und einzige Lösung", erklärte Mandl, der darin auch kein Problem sieht: "Weil wir zwar am Tag zuvor die Abfahrt, dann aber zwei Tage Pause bis zum Super-G haben."

Was alle positiv stimmt: Am Sonntag soll das Wetter zwar noch einmal Niederschläge - im Tal Regen, am Gipfel Schnee - bringen, danach soll es aber aufklaren, kälter werden - und das würde nahezu perfekte Bedingungen für die kommende Woche versprechen.