42 von 100 Schirennläufern verletzten sich pro Saison. 23 davon fallen mehr als acht Tage aus. 49 Prozent der Unfälle passieren bei Weltcup-Rennen. Diese alarmierenden Zahlen zwangen den Internationalen Schiverband (FIS) zum Handeln. Erich Müller von der Uni Salzburg wurde beauftragt, auf wissenschaftlicher Basis alle Parameter genau unter die Lupe zu nehmen. Am Freitag präsentiert er in St. Moritz den Damen-Cheftrainern sein Langzeit-Projekt.

In drei Stufen sollen bis Ende der Saison 2012/13 alle Daten auf dem Tisch liegen. "Die Ursachen beim Anstieg der Verletzungen sind vielseitig. Daher werden wir bis Ende April mittels Interviews von einer Stunde die Meinungen und Anregungen von Athleten, Trainern, Organisatoren, Renndirektoren, Technischen Delegierten sammeln und auswerten", berichtete Müller. In den Saisonen 2010/11 und 2011/12 werden Kurssetzung, Schneebeschaffenheit, Material, Geschwindigkeit usw. untersucht. Ergebnisse gibt es nach dem Winter 2012/13. ÖSV-Damenchef Herbert Mandl sieht das Projekt mit "sehr gemischten Gefühlen. Es ist gut, dass alles gesammelt wird. Für die nächste Saison bringt das aber nichts. Und der Handlungsbedarf ist sehr groß. Das dauert viel zu lange."