"Mir ist der Rückstand egal, ich gehe hinauf und fahre einen zweiten Durchgang", so cool reagierte Marlies Schild am Dienstag nach außen beim Nacht-Slalom in Flachau. Innerlich kochte sie, wie sie um 21.30 Uhr zugab: "Ich war schon angefressen, da mir so gerade, schnelle Kurse nicht liegen. Da fahre ich zu viel auf der Kante." Nach dem ersten Lauf lag die Salzburgerin noch mit 1,04 Sekunden Rückstand auf die Führende Susanne Riesch auf Platz fünf. Schon beim Einfahren für den den zweiten wusste die 28-Jährige: "Der Kurs kommt mir mehr entgegen als der erste, ist drehender gesteckt, nicht so gerade wie der erste." Das nützte die Freundin von Benni Raich zu einer Demonstration ihre Klasse im Flaggenwald. Als einzige blieb sie mit 49,76 unter der 50-Sekunden-Marke. An ihrer Zeit zerschellten danach alle. Die Vierte, Sharka Zahrobska, fiel weit zurück. Kathrin Zettel konnte ihren 3. Rang aus dem ersten Heat verteidigen.

20. Slalom-Sieg

Ebenso Maria Riesch ihren zweiten. Dem Druck nicht standhalten konnte Susanne Riesch. Sie führte erstmals in ihrer Karriere, schied im Finale früh aus. Damit triumphierte Marlies zum 20. Mal in einem Slalom, kassierte dafür 38.500 Euro. "In der Pause bin ich in mich gegangen, hab´ mir den ersten Lauf nochmals angesehen und mir vorgenommen - im zweiten fährst du weicher", berichtete die Siegerin, "außerdem nahm ich mir vor, so ins Rennen zu gehen als wenn ich in Führung liegen würde."

Zur "Miss Konstant" machte sich Zettel. Zum siebenten Mal in dieser Saison stand die 23-Jährige auf dem Podium: "Nach so einer Serie muss ich mich nicht ärgern, dass es noch zu keinem Sieg gereicht hat. Der kommt noch."

Wieder einmal enttäuscht haben die Jungen. Keine schaffte es in die Entscheidung. Entweder fuhren sie zu langsam oder schieden aus. Kirchgasser wurde nach einem Torfehler disqualifiziert. Kein Wunder, dass ÖSV-Damenchef Herbert Mandl um die Gesundheit von Zettel und Schild besorgt ist...