Er freut sich, seine Fans freuen sich und der Verband freut sich auch. Dass er wieder da ist: Benni Raich. Locker, gelöst, mit einem Lächeln im Gesicht steht er in Sölden im Zielraum. Auf der Anzeigetafel: Platz 19 - Sphären, in denen der Pitztaler normalerweise im Riesentorlauf nicht zu finden ist. Egal. Denn in Sölden wollte er vor allem eines: "Anschauen, wie's aussieht." Das mit dem Rennfahren.

Exakt 249 Tage nach seinem Kreuzbandriss bei der WM in Garmisch sah's am Rettenbachferner ganz gut aus mit dem Rennfahren. "Dass ich vorne nicht mitfahre, das war mir klar. Ich habe gesehen, dass ich teilweise ganz gut fahre, dass der Speed da ist und dass vor allem der Körper funktioniert", ist Raich "gar nicht so unzufrieden". Vollends zufrieden war der Pitztaler mit den Bedingungen in Sölden: "Das Wetter, die Stimmung, die Piste, der Schnee - wirklich perfekt."

Nun wartet Levi

Das lädierte Knie bereitet Raich keine Probleme mehr. "Das hat vorher mehr gewackelt als jetzt", sagt der 33-Jährige. Es sei ihm nie besser gegangen – körperlich. Auf der Piste schon: "Im Steilhang war ich ein bisschen überfordert, sonst war es aber eine Mordsgaudi. Ich bin froh, dass ich wieder da bin." Freundin Marlies Schild auch. Sie bangte mit - nicht im Ziel, sondern zu Hause vor dem Fernseher.

Nicht vor dem Fernseher wird Raich den Slalom in Levi (12. November) mitverfolgen. "Ich gehe davon aus, dass ich dabei sein werde", sagt der 14-fache Slalom-Sieger, der nach der ersten schweren Verletzung seiner Karriere ein großes Ziel hat: noch einmal zum Leithammel im ÖSV-Team und Anwärter auf den Gesamt-Weltcup zu werden.

In den nächsten Tagen werden Raich & Co. am Gletscher in Sölden vermehrt Slalom trainieren. Um anzuschauen, wie's aussieht. Das mit Schifahren.