Von Null auf 100. Mit ihrem Sensationsweltmeister-Titel in der Super-Kombi in Garmisch hat sich für Anna Fenninger viel verändert. Vor allem eines: ihr Bekanntheitsgrad. "Durch meinen Titel stehe ich natürlich mehr in der Öffentlichkeit, die Leute erkennen mich öfter. Ich habe aber versucht, dass rund um mich nichts verändert wird. Ich habe das von mir weggeschoben, habe mich gut und in Ruhe vorbereitet", gibt sich der ÖSV-Shootingstar vor dem Start in die neue Saison wie ein alter Hase - ruhig und abgeklärt.

2011 ging es für die 22-Jährige steil bergauf. Dem WM-Titel in Garmisch folgte WM-Silber im Teambewerb, die Verewigung auf der österreichischen Straße der Sieger und die Nominierung zu "Österreichs Sport-Aufsteigerin des Jahres". Trotzdem ist die 22-Jährige auf dem Boden geblieben - um zum nächsten Höhenflug anzusetzen. Vielleicht schon am Samstag beim Riesentorlauf in Sölden? "Ich habe viel Riesentorlauf trainiert und habe mich sehr gut weiterentwickelt. Es ist noch nicht alles getan, aber es ist ein kleiner Schritt für die Zukunft. Am Ende der Saison will ich im Riesentorlauf unter den Top 30 stehen, das ist mein großes Ziel", will die Salzburgerin Schritt für Schritt nach vorne.

Fenninger: "Ich will Weltcup-Rennen gewinnen"

Das kommt wenig überraschend, liest sich Fenningers Riesentorlauf-Bilanz im Weltcup nicht gerade weltmeisterlich. In der Vergangenheit fiel die Halleinerin vor allem durch ihre zahlreichen Ausfälle auf. Ein 14. Platz im tschechischen Spindlermühle ist die beste Ausbeute seit ihrer Weltcup-Premiere 2006. Ausgerechnet in ihrer einstigen Paradedisziplin, denn vor einigen Jahren dominierte die ÖSV-Senkrechtstarterin im Europacup und holte Gold bei der Junioren-WM. Und auch ihre ersten Weltcup-Punkte schnappte sich Fenninger im Riesentorlauf (Platz 16 in Cortina d'Ampezzo im Jänner 2007).

Im Riesentorlauf wieder besser zu werden, ist Fenninger aber bei weitem nicht genug. "Ich will mich im Speed-Bereich weiterentwickeln, ich will in allen Disziplinen soweit wie möglich nach vorne, ich will Weltcup-Rennen gewinnen", lautet Fenningers Kampfansage für diesen Winter. Drei Mal stand die Allrounderin bereits auf dem Podest, ein Sieg blieb dem Motocross- und Wakeboard-Fan bisher jedoch verwehrt. Trotzdem träumt die ÖSV-Zukunftshoffnung bereits vom großen Coup, dem Gesamt-Weltcup: "Ja, sicher will ich ihn gewinnen. Aber ich bin wohl erst in ein paar Jahren so weit." Und dann werden sie wohl alle kennen.