Im vergangenen Winter holte sich Lindsey Vonn vier Kristallkugeln: Gesamt-Weltcup, Super-G, Abfahrt und Superkombination. Seit ihrem gestrigen Super-G-Triumph in Tarvis hat die 26-Jährige drei bereits wieder fix. "Ich probiere immer, meine Leistungen aus der vergangenen Saison zu verbessern oder zumindest gleich zu halten. Das dreifache Kristall ist schön, aber das wichtigste fehlt - jenes für den Gesamt-Weltcup." Das hatte das US-Girl nach ihrem verpatzten Auftritt in Aare schon aufgegeben: "Maria Riesch war 196 Punkte voran, ich gebe zu, da habe ich gedacht, es ist vorbei."

Seit gestern ist die Chance aber wieder da. Vonn holte 100 Punkte auf, liegt nur noch 96 Zähler zurück: "Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich so viel gut machen kann. Für Maria war Tarvis immer ein guter Boden. Jetzt lebt die Möglichkeit, auch wenn sie nicht sehr realistisch ist." Riesch gab sich nach außen betont lässig: "Ich wusste, der Rückstand wird kleiner werden. Ich bin mit dem Wochenende ganz zufrieden." Ihre Leistungen in Tarvis zeigten aber - sie beginnt zu zittern. Dazu kommt die Kampfansage von Lindsey: "Jetzt stelle ich die langen Schi ins Eck und konzentriere mich ganz auf die kurzen. In Spindlermühle will ich weiter Terrain gut machen."

Österreich abgeschlagen

Die ÖSV-Damen hatten mit den Spitzenplätzen im Super-G nichts zu tun. Elisabeth Görgl war als Beste Sechste: "Es war keine schlechte Fahrt, aber wenn du hier ein paar kleine Fehler machst, bis du nirgends." Nicht schnell auf der Piste, aber fleißig im Ziel waren Andrea Fischbacher und Nicole Schmidhofer. Sie liefen von Läuferin zu Läuferin, um Unterschriften auf Startnummern zu sammeln.