Während die alpine Schi-Welt am Wochenende noch um Medaillen fuhr, stand der vielleicht größte Sieger des Winters schon fest. Und er stand nicht nur, er machte auch schon erste Schritte: Hans Grugger, nach seinem Sturz in der Mausefalle in Kitzbühel wegen schwerer Kopfverletzungen im Koma, wurde vier Wochen nach dem Unfall bereits am Freitag aus der Intensivstation entlassen.

Nur eine Woche, nachdem ihm jener Teil der Schädeldecke wieder eingepflanzt wurde, der ihm nach dem Unfall entnommen worden war, um den Hirndruck zu mindern. Weil keine Komplikationen auftraten, durfte Grugger früher als geplant in die Rehaklinik Hochzirl übersiedeln, wo am Wochenende nach umfangreichen Tests ein Rehabilitationsplan erstellt wurde. "Die Ergebnisse sind durchaus positiv, dementsprechend haben wir ein Programm auf seine Bedürfnisse zugeschnitten", erklärte Leopold Saltuari, Leiter der neurologischen Abteilung in Hochzirl. Dort trainiert Grugger, auf vielfältige Art und Weise. Gehen kann er schon - noch etwas wackelig, aber ohne Krücken.

Verhaltener Optimismus

Für Gruggers Freundin Ingrid Rumpfhuber ist die Verlegung noch keine Erlösung. "Wirklich gelassen bin ich noch nicht, aber die erste Anspannung fällt schon runter", sagte die Oberösterreicherin. "Die Aufwachphase dauerte eine Woche, das war sehr schwierig, auch wenn die Tendenz allgemein sehr positiv war. Ich war viel beim Hans, hab' das besonders stark mitgekriegt", sagt sie. Ihm selbst, erklärt sie, sei das Ausmaß der Situation noch nicht klar: "Es ging sehr schnell zuletzt und wir hoffen, dass es so weitergeht. Aber das Gehirn braucht ein Jahr, um sich zu erholen." Was Hoffnung macht: Bisher hatte Grugger "Erholungs-Bestzeit".