Andreas Evers, der Cheftrainer von Österreichs Speed-Herren, blickt trotz der jüngsten Verletzungsserie in seinem Team positiv und kämpferisch in die Zukunft. "Jammern hilft nichts. Das ist nicht Schachspielen, und das wissen alle Beteiligten", meinte Evers vor dem Weltcup-Super-G am Samstag (11.15 Uhr) in Hinterstoder, dem letzten Speed-Rennen vor der WM in Garmisch-Partenkirchen.

"Die Jungs wissen, was zu tun ist und was sie wollen", sagte der seit 1995 im ÖSV-Trainerstab arbeitende Salzburger. Die mentale Betreuung seiner Athleten nach den teilweise schlimmen Verletzungen von Hans Grugger, Mario Scheiber und Georg Streitberger will Evers nicht überbewerten. "Psychologie und Fingerspitzengefühl sind immer gefragt, auch wenn keine Stürze passieren."

Weg mit der Angst

Besonders nachdenklich stimmen solche Stürze übrigens laut Evers nicht die Youngsters, "es sind eher die Älteren, die das beschäftigt". Evers will das "Jammern" über die Stürze vor allem deshalb nicht hören und fördern, weil dadurch das Risiko für die Athleten weiter steige. "Wer mit Angst oder mit angezogener Handbremse fährt, für den wird's noch gefährlicher", stellte der Flachauer klar.

Verletzungen wie jene von Scheiber (Bruch der Nase und des rechten Schlüsselbeines) oder Streitberger (Bruch des äußeren Schienbeinkopfes) gehören mehr oder weniger zum harten täglichen Brot der Skisport-Szene. Bei einem Unfall wie jenem von Grugger sieht die Lage aber auch für Evers anders aus. "So etwas gibt einem schon sehr zu denken", erklärte Evers angesichts des Schicksals von Grugger, der nach einem Sturz in Kitzbühel eine Woche im künstlichen Tiefschlaf gelegen war.

In Hinterstoder wartet auf die Speed-Asse des Weltcups die nächste große Herausforderung. "Hinterstoder wird ein sehr selektiver Super-G. Hier gibt's steile Stellen, viele Wellen, da ist alles dabei. Eine Sache für die absoluten Top-Athleten", berichtete Evers.