Es hätte eine riesige Party werden sollen in Flachau. Schon beim ersten Durchgang standen 15.000 Fans im Ziel und entlang der Piste. Sie alle wollten die große Slalom-Show der Österreicherinnen erleben. Doch sie wurden enttäuscht. Mit jedem Aus einer ÖSV-Läuferin sank die Begeisterung. Am Ende konnten die Zuschauer sich nur verhalten über den vierten Platz von Kathrin Zettel freuen. Die Niederösterreicherin war die einzige rot-weiß-rote Dame im Klassement und verhinderte das große Heimdebakel: "Der zweite Lauf war so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Jetzt komme ich wieder dorthin, wo ich im Slalom schon war." Zuletzt waren die Heimischen am 30. Dezember 2009 so schlecht. Da schien nur Alexandra Daum in der Ergebnisliste auf.

Frage nach dem Material

Ganz schlimm traf die Schlappe Marlies Schild. Die vierfache Saisonsiegerin hatte im ersten Lauf einen nicht konkurrenzfähigen Schi an den Beinen, lag 1,40 Sekunden hinter der Führenden Tanja Poutiainen zurück: "Der rechte Schi verfügte über keinen Grip." Auch Schilds Atomic-Markenkollegin Zettel lag fast eine Sekunde zurück und beantwortete die Frage nach dem Material nur mit verdrehten und zum Himmel gerichteten Augen. Im zweiten Durchgang wollte Marlies "unbedingt Gas geben, da ich ja nichts zu verlieren habe" und verlor doch alles. Nach wenigen Sekunden lag sie im Schnee: "Außer ein paar blauen Flecken ist mir nichts passiert. Das Rennen zeigte - in bin keine Maschine."

Gleichmäßig wie ein Uhrwerk spulten Maria Riesch und Poutiainen das Finale ab, siegten ex aequo. Das gelang 2002 in Garmisch auch Marlies Öster/Kristina Koznick. Für die Deutsche und die Finnin war es der erste Torlauferfolg in dieser Saison. Poutiainen baute damit ihren Weltrekord weiter aus. Seit 29. Dezember 2006 oder 38 Rennen ist die 30-Jährige nicht mehr in einem Slalom ausgeschieden. Vor ihr hielt Hanni Wenzel mit 36 Rennen die Bestmarke.