Im Vorjahr wollten Sie Schluss machen - jetzt machen Sie auch heuer weiter. Warum?

BODE MILLER: Ich habe das getan, was ich immer getan habe: Ich habe auf die Motivation gewartet, die mich in die Saison trägt. Das ist zwar gefährlich, aber ich hab' es riskiert. Im Vorjahr war ich fertig mit dem Schisport. Ehrlich: Das mit dem Rücktritt war kein Scherz. Ich war fertig mit dem Sport, ich war bereit, zu gehen.

Haben Sie etwas in der Vorbereitung geändert?

MILLER: Bisher war es eine Evolution. Ich bin immer noch größer, noch schwerer geworden. Jetzt habe ich den Prozess umgekehrt, fünf Kilogramm abgenommen. Ich denke, dass ich damit im Slalom besser bin - und mein größtes Ziel ist es, den WM-Slalom in Garmisch zu gewinnen.

Ist das fehlende Gewicht kein Nachteil in der Abfahrt?

MILLER: Ich bin nach wie vor einer der Schwersten, nur Aksel Svindal hat mehr Gewicht. Und das kann er ruhig haben, solange ich aerodynamischer bin (grinst).

Gibt es sonst Änderungen?

MILLER: Nur, dass du die Stimulation mit dem Alter verlierst. Was bei mir heißt: Ich nehme weniger Risiko. Das ist frustrierend.

Apropos Risiko: Was sagen Sie zum Thema Sicherheit?

MILLER: Viel Gerede, wenig Aktion. Dabei könnten wir, wenn wir wirklich wollen, schon morgen viele Dinge ändern.

Bode Miller macht gern Party - nach wie vor?

MILLER: Ich sag's noch mal: Es geht um die innere Balance. Und die kann ich nur haben, wenn ich alles mache. Deshalb ändere ich mich im Alter auch nicht, ich bin gleich wie als Zehnjähriger. Ich tue, was mir Spaß macht. Und nichts, weil man mich zwingt.