Tina Maze stand da wie versteinert. Nur wenn sie Interviews geben musste, zeigte sich das Lächeln, das im Vorjahr meist vom Siegerpodest aus alle bezaubert hatte. Viele hatten erwartet, dass die 30-jährige Gesamtweltcupsiegerin einfach dort fortsetzen würde, wo sie im Vorjahr aufgehört hatte. Doch statt Siegestaumel gab es Platz 18. "Ich habe einfach nicht das gleiche Gefühl wie im Vorjahr", meinte sie kopfschüttelnd, "die Schwünge sind anders und ich habe zu wenig Selbstvertrauen. Ich muss an mich glauben, um 100 Prozent geben zu können und das habe ich nicht. Das war nicht nur ein kleiner Unterschied zum letzten Jahr."

Trost fand sie bei Freund und Trainer Andrea Massi, der ebenfalls eine Erklärung parat hatte: "90 Prozent macht der Kopf aus. Ich habe schon nach zwei Schwüngen gesehen, dass dass es nicht gut läuft. Sie ist zu verkrampft weggefahren. Jetzt müssen wir etwas radikal ändern. Was das sein wird, müssen wir noch sehen."