Der Ausgang des Kitzbühel-Super-G hat noch keine Klarheit über eine mögliche rot-weiß-rote WM-Aufstellung in Schladming gebracht. Von den österreichischen Skiherren gilt nur Matthias Mayer als Fixstarter, der am Freitag auf der Streifalm Zweiter wurde und in den vorherigen drei Saisonbewerben dreimal in den Top-Sieben war. Benjamin Raich sieht sich nach dem 25. Platz aus dem Rennen, Hannes Reichelt, Joachim Puchner, Klaus Kröll, Georg Streitberger, Romed Baumann, Max Franz und Florian Scheiber hoffen.

"Mein Schwung passt im Moment"

Reichelt und Puchner sind jeweils einmal in diesem Winter auf den dritten Rang gefahren, wiegen sich aber nicht in Sicherheit. "Ich bin echt schlecht gefahren, das hat mich jetzt hoffentlich wachgerüttelt. Im Training habe ich mich mit Matthias (Mayer/Anm.) duelliert, er hat es umgesetzt, ich leider nicht. Die Trainer entscheiden. Mein Schwung passt im Moment, das ist wichtig", sagte der Salzburger Reichelt, der am Freitag über Platz 14 nicht hinaus kam.

Reichelts näherer Landsmann Puchner landete in der Saison als zweiter Läufer nach Mayer zumindest zweimal in den Top-Ten, nach dem 21. Platz in Kitz war er kurz angezipft. "Ärgern hilft aber nichts. Ich werde jetzt auch nicht schwarzmalen. Klar will ich den WM-Platz beanspruchen, aber wie es ausgeht, habe ich keine Ahnung. Ich habe einen dritten und einen neunten Platz, es gibt ein paar, die haben nicht einmal einen Top-Ten-Platz. Ob ich dabei bin oder nicht, sehe ich dann eh."

Klaus Kröll (Freitag 16.) will natürlich unbedingt bei der WM auch im Super-G am Start stehen, seine beste Leistung zeigte er als Siebenter in Gröden. "Ich habe aber keine Ahnung. Die anderen haben sich auch nicht wirklich aufgedrängt heute, was ich so gesehen habe. Das werden wir und wahrscheinlich noch irgendwo ausfahren."

Daran glaubt Baumann nicht, der mit Platz zwölf in Kitz sein bestes Saisonergebnis einfuhr: "Wir haben noch nicht darüber geredet, aber Matthias stellt normal nach Leistung auf. Er wird es uns dann schon erklären. Die anderen haben bessere Karten als ich, aber sag niemals nie", meinte er. Cheftrainer Matthias Berthold hielt sich bisher bedeckt, der gesamte WM-Kader wird am Mittwoch bekannt gegeben, der Super-G-Quartett möglicherweise erst später.

"Die Enttäuschung ist groß"

Streitberger zeigte mit Rang elf wieder aufsteigende Tendenz. "Im Gespräch werde ich sein, schauen wir, was rauskommt. Ich habe schnelle Schwünge dabei, das würde schon passen", sagte er.

Ein zwölfter Platz in Beaver Creek wird für Florian Scheiber möglicherweise zu wenig sein, der Tiroler darf aber auch in der Abfahrt mit einem Startplatz spekulieren. Franz hat als einziges Ergebnis den achten Platz in Lake Louise zu Buche stehen, er schied Freitag aus. Raich betrachtete die Angelegenheit realistisch: "Die Enttäuschung ist groß. Über die WM braucht man nicht diskutieren."