Die Worte von Herbert Mandl verhallten im Blätterwald des Bärenbergs. "Sie müssen die Courage finden, das ins Rennen zu bringen, was sie im Training zeigen", hatte der ÖSV-Damen-Cheftrainer vor wenigen Tagen über seine Slalomläuferinnen gesagt. Nachdem die für die WM fix gesetzten Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser Freitag beim Weltcup in Zagreb früh ausgeschieden waren, gingen es die Anwärterinnen um die verbleibenden zwei Tickets allesamt im ersten Lauf zurückhaltend an. Endrang sieben für Bernadette Schild als beste Platzierung war die magere Ausbeute.

Die jüngere Schild-Schwester (7.), Nicole Hosp (11.), Carmen Thalmann (12.) und Alexandra Daum (18.) ließen die Chance ungenützt, den entscheidenden Schritt Richtung Schladming zu machen. Auch wenn es kaum eine zugibt, die Quali fährt mit - und bremst. "Der WM-Kampf ist im Hinterkopf da. Wir sind alle gut drauf und könnten weiter vorne sein, als es die Ergebnisse zeigen. Ich möchte voll attackieren, muss aber auch durchkommen. Die anderen sind besser in die Saison gestartet als ich", sieht sich Thalmann unter Zugzwang. Mit den Rängen 15 und 12 kam sie erst zweimal in die Top-15.

Bei nur einem Ausfall schrieb Hosp mit den Rängen 17, 16, 17 und 11 an. Die Startberechtigung ist das freilich noch nicht. "Aber bei mir ist es nicht die WM, die da mitfährt, sondern der Knopf, der hängt und erst aufgehen muss", erklärte die Tirolerin. Sie denke jetzt auch nicht an die Weltmeisterschaften, sondern an die nächsten zwei Rennen in Flachau und Maribor, in denen sie sich noch weiter nach vorne arbeiten will. "Ich weiß, was ich drauf habe."

Am besten von den Österreicherinnen schlug sich am Freitag auf dem Sljeme Bernadette Schild. "Das letzte Risiko fehlt immer noch. Wenn ich gut fahre, bin ich bei der WM dabei. Wenn ich nicht gut fahre, bin ich sowieso nicht dabei", brachte es die 23-Jährige auf den Punkt und merkte an, das nächste Mal "Vollgas" geben zu wollen. Das wäre dann vor Heimpublikum, Familie und Freunden in der Flachau. "Darauf freue ich mich schon." Mit Platz sieben stellte sie ihr bestes Karriereresultat ein, dazu kamen in diesem Winter ein 16. Platz in Aspen und ein 12. auf dem Semmering.

Den neunten Platz von November in Levi als beste ÖSV-Läuferin im weiteren Saisonverlauf noch nicht bestätigt hat Daum, Jessica Depauli verbuchte nach den Rängen 23 und 24 drei Ausfälle in Folge. Eva-Maria Brem und Ramona Siebenhofer blieben bei ihren Einsätzen noch ohne Punkt. WM-Titelverteidigerin Marlies Schild befindet sich seit dem in Aare erlittenen Bänderriss im Knie in der Verletzungspause, ein WM-Antreten ist nicht möglich. Das Flachau-Nachtrennen geht am 15. Jänner in Szene, jenes in Maribor am 27. Jänner.