Zahlen sagen mehr als Worte: 1, 1, 2, 2, 1. Das sind die Platzierungen, die Aksel Lund Svindal bisher in dieser Saison in den schnellen Disziplinen erfahren hat. Der letzte "Einser" folgte im Super-G von Gröden; und das noch dazu auf beeindruckende Weise. Manche meinten, sogar in Hermann-Maier-Manier. Mehr als eine Sekunde brummte der 29-Jährige seinen nahezu ratlosen Konkurrenten auf - trotz eines schweren Fehlers im Zielhang. Erklärung? Kaum zu finden. "Im Moment weiß ich einfach, dass ich schnell bin. Ich muss nur das tun, was ich kann", sagt Svindal nach seinem 19. Weltcup-Sieg und ergänzt lächelnd zum Vergleich mit Hermann Maier: "Da fehlt mir noch einiges, er hat ja 54 Siege. Aber was den Abstand angeht: Der war schon in Ordnung, hier und in Lake Louise."

Im Moment passt's einfach. Und so muss man Svindal auch zutrauen, als erster Läufer überhaupt heute mit einem Sieg in der Abfahrt das Double in Gröden in einem Jahr zu schaffen. Sieg in Abfahrt und Super-G; erst drei Fahrer (Pirmin Zurbriggen, Lasse Kjus und Michael Walchhofer) schafften überhaupt Siege in beiden Disziplinen. Der Weltcup-Führende ist noch vorsichtig: "Normal bin ich hier im Super-G ja viel besser, in der Abfahrt hat es nie gut geklappt. Aber heuer sieht es ganz gut aus." Bisher war ein sechster Platz 2006 das höchste der Gefühle.

ÖSV-Niederlage

Genau damit, einem sechsten Platz, mussten die Österreicher im Super-G vorlieb nehmen - und auch wenn sich darüber keiner freuen konnte, war man doch nicht nur unzufrieden. Wie Matthias Mayer, der mit Rang sechs das WM-Ticket im Super-G wohl fix hat: "Das ist nach meiner Krankheit im Sommer umso geiler!" Oder auch Klaus Kröll, der Siebenter wurde: "Ich habe mich nach der US-Tour weiter gesteigert, war im Super-G hier noch nie so gut." Auch Joachim Puchner (9.) und Hannes Reichelt (11./ "Das Ergebnis zipft mich an, aber ich habe heute wirklich alles probiert") hatten noch Tuchfühlung zur Spitze.

Aber alle rätseln, wie man Svindal bezwingen kann. Klaus Kröll sieht's locker: "Ich bin in der Abfahrt besser als im Super-G. Und auch ein Svindal ist zu schlagen." Vielleicht sogar schon am Samstag - wenn es ein Rennen gibt.