Seit einigen Wochen und ihrem Spitalsaufenthalt im November machten Gerüchte die Runde, dass Lindsey Vonn an Depressionen leide. In einem Exklusivinterview mit dem "People"-Magazin hat der US-Skistar nun erstmals über seine langjährigen psychischen Probleme gesprochen.

"Alles an meinem Leben erscheint allen anderen so perfekt, aber ich muss kämpfen wie jeder andere auch", sagte Vonn. Seit Jahren nehme sie Antidepressiva, um mit den Symptomen umgehen zu können. Besonders schlimm war es für die Seriensiegerin, die bei der Abfahrt am Freitag in Val d'Isère gestürzt ist, im Jahr 2008. "Da kam ich nicht einmal mehr aus dem Bett. Ich fühlte mich hoffnungslos, leer, wie ein Zombie. Ich konnte nicht einmal mehr weinen." Erst nach einer medizinischen Behandlung ging es wieder aufwärts.

Nichts unternommen

Aufgetreten seien die Symptome erstmals nach ihren ersten Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City und nach Spannungen mit ihrem Vater, der ihr erster Trainer war. "Wegen meiner Dickköpfigkeit oder Scham oder weil ich nicht zugeben wollte, dass etwas falsch ist, habe ich nichts deswegen gemacht."

Einen Monat, nachdem sie mit der Einnahme von Medikamenten begonnen habe, sei sie "wie ein anderer Mensch" gewesen. "Es war verrückt. Ich war begeistert, wieder rauszugehen. Ich hatte Glück, sofort die richtige Behandlung zu finden", sagte die 28-jährige vierfache Gesamtweltcupsiegerin.