Ich muss es endlich vom Kopf her lockerer nehmen." Diesen Auftrag erteilte sich Niki Hosp vor der Superkombi in St. Moritz. Bisher war diese Weltcup-Saison von Ausfällen oder schlechten Rennen gekennzeichnet: "Ein 17. Platz beim Slalom in Levi ist längst nicht das, was ich kann." Da die 29-Jährige gerade an den Schweizer Skiort beste Erinnerungen hat, soll hier die Wende zum Guten gelingen: "Im Jänner wurde ich in beiden Superkombis Dritte. Da der Favoritenkreis in dieser Disziplin nicht so groß ist, rechne ich mir schon Chancen aus." Eines weiß die RTL-Weltmeisterin von 2007 aber: "Es mit Krampf zu versuchen, führt genau ins Gegenteil. Erzwingen kannst nichts."

Training als Anker

Dabei läuft es für die Gesamt-Weltcupsiegerin 2006/07 im Training recht gut: "Da bin ich in allen Disziplinen dabei. Nicht ganz vorne, aber auch nicht zu weit hinten. Ich werde versuchen, mir die Trainingsleistungen als Anker zu nehmen." Das ist zwar leicht gesagt, aber schwer getan. Denn Hosps Problem ist der selbst auferlegte Druck im Rennen: "Du willst nicht wahrhaben, dass es nicht geht, versuchst noch mehr und das geht noch weniger. Es wird Zeit, dass es wieder leicht geht."

Für ÖSV-Damenchef Herbert Mandl braucht die Tirolerin "ein positives Schlüsselerlebnis. Gerade in der Superkombi könnte Niki das gelingen." Eines fällt Mandl bei seinem Schützling in diesem Winter besonders auf: "Früher war Hosp im Training nie wirklich gut, konnte aber im Rennen immer zulegen. Jetzt lässt sie nach, wenn es um etwas geht. Das ist ein Zeichen von fehlendem Selbstvertrauen."

Mit diesem vollgepumpt ist Tina Maze. Die Führende im Gesamt-Weltcup ist die große Favoritin für den Freitagsbewerb. "Sie wird nur schwer zu schlagen sein", meinte Mandl, der besonders auf Anna Fenninger und Kathrin Zettel setzt: "Sie sollten mit der Super-G-Strecke sehr gut zurechtkommen. Die Entscheidung fällt aber im Slalom und da hat Zettel klare Vorteile." Nicht vergessen darf man Lindsey Vonn, obwohl sie heuer noch keinen Torlauf bestritten hat.