Kürzer und geringer tailliert werden die Speed-Schier ab der nächsten Saison sein. Aber warum eigentlich? Just im Winter vor der Umstellung gehen die schweren Verletzungen auf den Abfahrts- und Super-G-Pisten drastisch zurück. Im Training gab es zwar einige schwerere Unfälle, aber in einem Rennen erlitt bisher nur Marianne Kaufmann-Abderhalden eine so schwere Knieverletzung, dass sie die Saison beenden musste.

Die Gründe, warum gerade im Kampf um den Sieg inzwischen relativ wenig passiert ist, sind vielfältig. "Die Präparierung der Pisten und die Kurssetzung wurden stark verändert, die Geschwindigkeit auf diese Weise reduziert", erklärt FIS-Renndirektor Atle Skaardal. "Die Läuferinnen denken jetzt auch mehr nach und sind außerdem fitter geworden." ÖSV-Damenchef Herbert Mandl zählt noch eine Komponente dazu: "Jetzt haben sich alle an die Schier gewöhnt."

Geringeres Risiko

Den wohl entscheidenden Punkt führt Maria Höfl-Riesch an: "Wenn ich mich heute im Rennen unsicher fühle, ziehe ich zurück, denn gesunde Knochen sind mir wichtiger." Auch Verena Stuffer sagt: "Ist die Sicht schlecht, gehe ich nicht mehr ans Limit, schalte den Kopf ein und fahre mit kalkulierbarem Risiko."

Das tat im ersten Training auch Lindsey Vonn. Sie testete bereits das ab 2012/2013 gültige Material. "Die Schier waren langsam, da sie erstmals mit Schnee in Kontakt kamen. Ich musste mich gar nicht umstellen, sondern konnte fahren wie immer. Ob die neuen Regeln unseren Sport sicherer machen, weiß ich nicht. Ich muss mich nur daran halten." Die am Helm montierte Kamera hatte nichts mit der Sicherheit zu tun: "Ich will meinen Facebook-Fans zeigen, was ich während der Fahrt sehe."