Die Zuschauer in Garmisch-Partenkirchen sahen am Samstag den ersten von zwei Super-G-Bewerben und wurden dabei nicht enttäuscht. In einem spannenden Rennen setzten sich drei Überraschungsmänner durch. Nils Allegre gewann vor dem Italiener Guglielmo Bosca (+0,18) und Loic Meillard (+0,25). Obwohl Marco Odermatt als Vierter ein starkes Schweizer Ergebnis vollendete, hing der Haussegen bei vielen Eidgenossen schief.

Denn die frühlingshaften Verhältnisse setzten der Piste im Süden Deutschlands zu. Auf den TV-Übertragungen waren immer wieder bräunliche Flecken zu sehen, im Ziel war bis auf den schmalen Pistenstreifen alles grün. Zwar hätten die Veranstalter alles versucht, der Untergrund sei einem Weltcup-Rennen aber nicht würdig gewesen, meinte zumindest Justin Murisier. „Dieser Wettkampf war dem Weltcup nicht würdig. Das war schlimmer als bei einem FIS-Rennen“, sagte der 14. des Rennens.

Grünes Licht kam spät

Am Samstagmorgen tendierte Rennleiter Markus Waldner sogar zu einer Absage des Super-G, nachdem die Piste aber mit ordentlich Salz und Wasser nachpräpariert worden war, gab es Grünes Licht. „Zuerst möchte ich der Pisten-Crew ein Kompliment machen, dass sie es unter schwierigsten Bedingungen geschafft hat, eine Piste zu präparieren, die derart lange gehalten hat. Aber: Die Kurssetzung war zu einfach, dieser Lauf hat höchstens fünf richtige Kurven beinhaltet“, sagte Ski-Star Odermatt gegenüber dem Schweizer Blick. „Zudem war der Schnee extrem langsam und weich. Beim Anschieben am Start sind meine Stöcke rund 30 Zentimeter eingebrochen. Beim zweiten Tor hatte ich ein Gefühl wie nach dem Après-Ski im Frühling.“

Der Führende im Gesamt-Weltcup versteht die Ansetzung des Speed-Doppels in Garmisch-Partenkirchen nicht. „Ich kann die Leute im OK zwar verstehen, dass sie auf dieser geschichtsträchtigen Strecke Weltcuprennen durchführen wollen. Aber das Ziel liegt hier auf nur 700 Meter. Deshalb ist die Chance relativ klein, dass die Temperaturen um diese Jahreszeit tief genug sind. Und meines Erachtens darf es nicht sein, dass wir Ende Januar auf einer Salzpiste Super-G fahren.“ Vielmehr sei ein Slalom geeigneter für diese Salzpiste, meinte der Schweizer.