Es war die Sport-Story des Tages und nach dieser Wahnsinns Geste hätte die Tiroler Biathletin Lisa Hauser eigentlich einen Fairnesspreis verdient. Beim Weltcup-Bewerb im deutschen Oberhof wurde der Langlaufstock von Vanessa Hinz während des Rennens zerstört, weil die Österreicherin drüberfuhr. Hauser fackelte nicht lange und gab der Deutschen ihren Stock. "Es war einfach situationsbedingt und spontan. Es war ein brutal langer Anstieg. Sie ist an mir vorbei und ich bin ihr draufgestiegen. Und die Trainerzone war auch noch ewig hin. Da musste ich einfach so handeln. Und das schlechte Gewissen hat mich auch gepackt. Der Anstieg wäre mir mit zwei Stöcken schon lieber gewesen, aber schlussendlich war es mir einfach egal", erklärte Hauser die Situation.
Spontane Entscheidung
Auf die Frage, ob sie sich wieder so entscheiden würde, stellte sie ganz klar fest: "Gerade in solch' einer Situation sicher, aber bei einem Massenbewerb ist es echt gefährlich, wenn ein Stock abbricht. Aber das heißt jetzt auch nicht, dass ich jetzt jedesmal meinen Stock hergebe." Ihren Humor hat sie nicht verloren!
Für die 23-Jährige endete diese Aktion leider im Schnee. Hauser stürzte und musste aus dem Rennen aussteigen. "Dass ich gestürzt bin, da war ja nicht der Stock Schuld, kann immer mal passieren. In Ruhpolding kommt's sicher zurück", sagte die Kitzbühlerin schmunzelnd.
Auf Facebook bedankte sich Hinz übrigens für ihre Hilfe. "Du hast was gut bei mir", schrieb sie. Und fügte hinzu: "Ich will einfach nur Danke sagen. Was für ein faires Zeichen von ihr, das ist nicht selbstverständlich."
Ein cooles, junges Girl, die vorbildhaft und ohne lange zu Zögern agierte. Mit der Reaktion des Umfelds hätte sie übrigens nie gerechnet: "Das war meiner Meinung nach einfach nur fair und nichts besonderes."