An der Dominanz von Martin Fourcade dürfte sich nicht viel geändert zu haben. Der Franzose präsentierte sich bereits beim Weltcupauftakt in Östersund in der Single-Mixed-Staffel in bestechender Laufform und ist nach seinem Sieg mit Marie Dorin Habert auch im Einzel über 20 km am Donnerstag (18.00 Uhr/live ORF eins) der Topfavorit.
Bestätigt sich der Eindruck des ersten Rennens, wird Fourcade wohl auch diesem Winter seinen Stempel aufdrücken. "Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Level. Ich weiß um meine Stärken", bekräftigte der 28-jährige, der auf seinen sechsten Weltcup-Gesamtsieg in Serie losgeht. Im Mixed-Rennen überzeugte er mit sicherem Schießen und einmal mehr Toplaufzeiten. "Das ist wichtig für das Selbstvertrauen. Ich hatte eine gute Vorbereitung und bin ziemlich zufrieden", stellte der Vierfach-Weltmeister von 2016 klar.
Fourcade zeigt sich selbstbewusst
Der Abgang seines langjährigen Trainers Siegfried Mazet im Sommer zu den Norwegern scheint sich nicht negativ auszuwirken. "Ich weiß, dass ich gut bin, ich weiß nicht, ob andere besser sind, aber ich werde unter denen sein, die um das Podium mitkämpfen", stellte Fourcade vor dem Einzelauftakt in Schweden klar.
Die 20 km sind so etwas wie seine Lieblingsdisziplin, in der er neben etlichen Weltcups auch die jüngsten drei WM-Titel und Olympiagold 2014 geholt hat. Allerdings ist er bei den jüngsten zwei Einzeln in Östersund nicht über die Ränge 81 (2014) und 21 (2015) hinausgekommen, den weiteren Verlauf der beiden Saisonen dominierte er dann aber trotzdem.
Österreichs größte Hoffnungen heißen Eder und Landertinger
Im ÖSV-Lager sind die größten Hoffnungsträger Simon Eder und Dominik Landertinger noch nicht in Topform. Vizeweltmeister Landertinger hat wegen seines Bandscheibenvorfalls noch etwas Aufholbedarf. Eder wähnt sich trotz seiner starken Vorstellung als Zweiter im Single-Mixed mit Lisa Hauser auch noch nicht in Bestverfassung. "Ich hatte vor einem Monat Probleme mit den Zähnen, aber jetzt ist es wieder ok. Ich hoffe, es wird noch besser", sagte Eder, der sich Anfang November einen Weisheitszahn hatte entfernen lassen und dadurch einige Trainingstage verlor.
Insgesamt sei er aber auf einem guten Weg, versicherte der Weltcup-Gesamtfünfte (1 Sieg, zwei weitere Podestplätze) der Vorsaison. Der Formaufbau des Einzel-WM-Dritten und seiner Teamkollegen zielt aber ohnehin nicht auf den Auftakt, sondern vor allem auf die Heim-WM im Februar ab. Dennoch sollen bis dahin freilich auch im Weltcup Spitzenergebnisse her. "Die WM ist schon das Hauptziel, aber ich möchte im Dezember auch gut reinstarten, weil man kann nicht nur alles auf die WM hintimen, das ist auch nicht gut. Man muss in den Rhythmus kommen, man muss Rennen laufen", betonte Landertinger.
Debüt für Felix Leitner
Den Rhythmus schon gefunden haben offenbar die Norweger, wie der nimmermüde Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen und Jungstar Johannes Thingnes Bö beim Mixed-Staffelsieg mit sehr starken Auftritten bewiesen haben. Björndalen deutete dabei ohne Fehlschuss und schneller Loipenzeit an, dass auch mit 42 Jahren noch mit ihm zu rechnen ist. Im Vorjahr hatte er im Östersund-Einzel seinen 94. und bis dato letzten Weltcupsieg gefeiert.
Während Björndalen seine bereits 24. Weltcupsaison bestreitet, steht ÖSV-Nachwuchshoffnung Felix Leitner vor seinem Debüt. Der 19-jährige Junioren-Weltmeister wird am Donnerstag aller Voraussicht nach aber noch nicht zum Einsatz kommen, wodurch Österreich durch Eder, Landertinger, Julian Eberhard, Daniel Mesotitsch und Sven Grossegger vertreten wird.