Die Wetterprognosen sind höchst unterschiedlich, Schnee soll in der Olympiaregion in Whistler fallen, nur wann genau, ist nicht klar. "Wir hoffen, dass es bald schneit, damit die Techniker noch möglichst viel testen können", schickte ÖSV-Biathlon-Trainer Reinhard Gösweiner einen Gruß an Frau Holle los. Österreichs Sportler haben am Sonntag ihre ersten Runden auf der Loipe gedreht, am Montag stand das erste Schießtraining auf dem Programm.

Die Sportler kennen die 50 Busminuten von der Ortsmitte entfernte Strecke im Callaghan Valley aus dem vergangenen Jahr, bei den Testwettkämpfen waren die besten Platzierungen der Österreicher Rang drei durch Christoph Sumann im Sprint, Rang fünf im Einzelbewerb durch Simon Eder und ebenfalls fünf für die Staffel mit Daniel Mesotitsch, Eder, Fritz Pinter und Christoph Sumann gewesen. Ein nicht sehr schwieriger drei Kilometer langer Rundkurs und lange und flache Anstiege warten auf die Schijäger, der Schießstand birgt keine Tücken.

Gut vorbereitet

Das Streckenprofil unterscheidet sich damit stark von jenem bei der WM im Vorjahr in Pyeongchang (Südkorea), als die Österreicher Gold und Silber durch Dominik Landertinger und Sumann im Massenstart sowie Silber mit der Staffel gewannen und die erfolgreichsten Welttitelkämpfe in der Geschichte absolvierten. Doch das ÖSV-Team hat sich auf die in Whistler gegebenen Verhältnisse vorbereitet und wird noch zumindest fünfmal zum Training in den Whistler Olympic Park fahren.

Im ersten Langlauftraining am Sonntag und damit nur eine Nacht und einen halben Tag nach der Ankunft präsentierten sich die ÖSV-Biathleten frisch und munter und bekamen auch gleich Besuch von den Dopingkontrolloren. Mit der Zeitanpassung hatten sie bereits beim Betreten des Flugzeuges am Samstag in Frankfurt begonnen und nicht mehr als kurze Nickerchen gemacht. "Drei Tage leichteres Training und dann steigen wir richtig ein", sagte Gösweiner zur APA - Austria Presse Agentur. Nach überstandener Halsentzündung bereits wieder "voll fit" sei Landertinger, auch alle anderen seien gesundheitlich auf der Höhe.

Die Schneeverhältnisse werden sich bis zum ersten Herren-Wettkampf am Sonntag wohl noch ändern, Gösweiner beschrieb die aktuelle weiße Pracht als "überfroren und vom Regen nass", was zugleich schnell bedeutet. "Für uns super", sagte der Coach. Mit Neuschnee werden die Bedingungen jedoch langsamer und dann wird es auch ein Fall für die Techniker. "Die Luftfeuchtigkeit ist anders, der Schnee ist trocken, das macht es schwieriger. Aber normalerweise wird er hier nicht richtig stumpf."

Der Biathlonverband hat für die Winterspiele bereits aufgestellt, das Quartett Landertinger, Sumann, Eder und Mesotitsch wird voraussichtlich alle fünf Bewerbe bestreiten. Erster Ersatzmann ist Fritz Pinter, der ebenfalls in Whistler ist, zweiter Ersatzmann der vorerst in der Heimat gebliebene Tobias Eberhard. "Wir wollten keine Qualifikation vor Ort. Sollte es für einen Athleten in den ersten Wettkämpfen aber überhaupt nicht laufen, dann werden wir eine Änderung vornehmen", so Gösweiner.