Erstmals seit drei Jahren bleibt Österreichs Biathlon-Team vor der dreiwöchigen Weihnachtspause ohne Podestplatz im Weltcup. Im letzten Rennen vor den Feiertagen schaffte der Salzburger Simon Eder in der Verfolgung in Hochfilzen am Samstag den sechsten Platz und war damit bester Österreicher. Das Rennen bei tief winterlichen Bedingungen gewann der Deutsche Andreas Birnbacher in einer hauchdünnen Entscheidung vor Ole Einar Björndalen (NOR) und Simon Fourcade (FRA). Dieses Trio lag innerhalb von 1,3 Sekunden.

"Wunderschönes Weihnachtsgeschenk" für Eder

Bis zum letzten Stehendschießen war Eder nach drei "Nullern" noch auf dem Weg zum Podest. "Aber dann passierte mir wieder ein Fehler beim letzten Schuss, der ganz knapp daneben ging", sagte der 28-Jährige, dessen Ärger über das verpasste Podest aber schnell verflog: "Mein erster Top-Ten-Platz in dieser Saison, ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk."

Dabei dachte Eder, der im Nationalteam den Spitznamen "Lucky Luke" hat, aber schon an die nächsten Rennen: "Jetzt ist der Druck weg und das Selbstvertrauen wieder da. Jetzt traue ich mir auch wieder zu, ganz schnelle Serien zu schießen."

Zweitbester Österreicher war mit einem Fehlschuss Christoph Sumann auf Rang 20 direkt vor Lokalmatador Dominik Landertinger (2 Strafrunden). "Es war leider im Laufen nicht mehr drin. Ich bin körperlich angeschlagen, leicht grippig, das habe ich extrem gespürt", entschuldigte sich der Steirer Sumann. Landertinger setzte gleich die ersten beiden Schüsse daneben und sprach anschließend von einem ganz zähen Rennen: "Körperlich war nicht mehr drin."

Daniel Mesotitsch (45.) hatte Pech, ihm brach in der zweiten Runde der Ski. Sven Grossegger, der als Zwölfter nach dem Sprint ins Rennen gegangen war, schoss gleich neunmal daneben und wurde 50. direkt vor Fritz Pinter.

Sumann und Landertinger waren angeschlagen

Nationaltrainer Reinhard Gösweiner tröstete sich, dass es für seine Schützlinge zumindest zu einem Platz unter den ersten Zehn durch Eder reichte. "Mit Sumann und Landertinger war ich auch zufrieden, weil sie angeschlagen waren", sagte der Oberösterreicher. Dass es vor Weihnachten heuer zu keinem einzigen Podestplatz reichte, wurmte Gösweiner, er sieht dies aber auch als Auftrag: "Das heißt, wir müssen über die Feiertage viel trainieren und hart arbeiten, damit wir wieder den Anschluss zur Spitze finden."

Den Sieg in der Verfolgung über 12,5 Kilometer holte sich der Deutsche Andreas Birnbacher in 35:40,3 Minuten. Es war sein zweiter Erfolg im Weltcup. Seinen 94. Weltcupsieg und den möglichen 15. Sieg in Hochfilzen verpasste der Norweger Ole Einar Björndalen als Zweiter nur um 0,2 Sekunden. Beide blieben im Schießen fehlerfrei. Dritter wurde 1,3 Sekunden zurück der Franzose Simon Fourcade mit einer Strafrunde.

Das zweite Weltcupwochenende in Hochfilzen als Ersatz für Annecy-La Grande Bournande (FRA) wird am Sonntag um 14.30 Uhr mit der Mixed-Staffel abgeschlossen. Österreich wird dabei vom Quartett Romana Schrempf, Iris Waldhuber, Daniel Mesotitsch und Dominik Landertinger vertreten. Dies gab der ÖSV am Samstagnachmittag nach der Verfolgung der Herren über 12,5 km bekannt. Der Weltcup wird erst wieder am 7. Jänner in Oberhof (GER) mit dem Sprint und einem Tag später mit dem Massenstart fortgesetzt.