Was ist schon Größe? Wer trägt zum Erfolg im Biathlon-Sport bei? Wer steht im Hintergrund? Die Biathlon-Hochburgen Norwegen, Schweden oder Deutschland parken mittlerweile 20-Tonnen-Sattelschlepper neben den Loipen ein, rollende Wachskabinen und Materiallager. Auf der Außenhaut der Laster kleben überlebensgroße Fotos der Stars, ein Ole-Einar Bjørndalen, ein Björn Ferry, ein Michael Greis oder eine Magdalena Neuner. Rund 380 Paar Schi lagern im 400.000 Euro teuren MAN-Laster, auf 18 Meter Länge arbeiten bis zu fünf Schi-Techniker gleichzeitig. In einer Kabine, die Atemschutzmasken gegen die giftigen Gase beim Wachseln überflüssig machen. Die Dämpfe werden direkt abgesaugt.

Luxus oder Notwendigkeit. Österreichs Wachs-Transporter ist kleiner. Viel kleiner. "Unser Lkw passt auf die Ladefläche des Deutschen", sagt Dominik Landertinger. "Aber Größe ist nicht entscheidend", kontert Daniel Mesotitsch. "Unser Lkw kann immer fahren, kennt keine Wochenend-Fahrverbote." Und es reicht auch ein B-Führerschein.

15 Personen kümmern sich um die Sportler. Trainer, Masseure, Techniker, Teamärzte und Wachsler (2 pro Ahtlet). 40 Paar Schi stehen jedem Läufer grundsätzlich zur Verfügung. "Aber es wird früh aussortiert, ob einer harten oder weichen Spur. Da fallen gleich einmal 10, 20 Paar weg", erklärt Mesotitsch.

Top Secret

Das Wachseln ist ein streng gehütetes Geheimnis. Da wird getestet und probiert, das lassen es Pärchen Hand in Hand auf der Teststrecke laufen. Einmal links, einmal rechts, ein Dutzend Mal, immer wieder. Am Ende soll das stundenlange Probieren und Studieren einen superschnellen Schi ergeben. "Ich frage oft gar nicht nach dem Wachs, nach der Präparierung. Ich weiß wirklich nicht, wie mein Schi vorbereitet wird. Aber: ich habe vollstes Vertrauen in meine Serviceleute. Die machen alles richtig gemacht. Und deshalb ist es mir wurscht, welcher Wachs an meinem Schi klebt", gibt der Rosentaler zu.

Natürlich entscheidet auch das Schießen. Jeder Athlet ist mit seiner Waffe auf Du und Du. Und jeder hat sein Rezept. In den bisherigen zwei Bewerben von Hochfilzen blieb Daniel Mesotisch als einziger Österreicher fehlerfrei, macht insgesamt 30 Treffer bei 30 Schüssen. Warum läuft es so gut? "Ich hab heuer viel weniger geschossen beim Training, weil es den ganzen Sommer so gut lief." Eh' klar, ganz logisch...!