Am Montag war noch Reisetag. Die Lastwagen und Busse wurden in Windeseile verladen und gingen auf die 2000 km lange Reise vom schwedischen Östersund ins Tirolerische Hochfilzen. Die Sportler flogen noch am Sonntag von Östersund nach Stockholm, am Montag weiter Richtung München. Aber am späten Dienstagnachmittag waren alle vor Ort. Und Hochfilzen erlebt heuer wie vor drei Jahren, als Pokljuka absagen musste, einen Doppelpack. Am Freitag beginnt mit dem Männersprint das eigentliche Hochfilzener Weltcupprogramm, schon nächstes Wochenende übernimmt Hochfilzen das komplette Programm von Le Gand Bornand. Die Franzosen mussten absagen. Kein Schnee.

In Hochfilzen schaut es richtig winterlich aus. 12.000 Kubikmeter Schnee haben die Tiroler produziert. Dazu kamen in den letzten Tagen rund 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee direkt vom Himmel. 40.000 Euro haben die Präparierungskosten der Loipen verschlungen. "Aber das hat sich ausgezahlt. Wir sind bereit für die Doppelveranstaltung", meint OK-Chef Franz Berger. Und auch Daniel Mesotitsch freut sich: "Endlich einmal weiß, das motiviert. Alles ist so perfekt hergerichtet."

Für die Österreicher ist Hochfilzen natürlich der erste große Saisonhöhepunkt. In Schweden gab es eine Berg- und Talfahrt. Mit einem ausgezeichneten Ergebnis im 20-km-Einzel (4. Landertinger, 6. Sumann, 12. Mesotitsch). Aber schon im Sprint ging so manches daneben, in der Verfolgung wurde viel riskiert und viel verloren. "Wir haben viel erlebt in Schweden, stimmt schon", so Markus Gandler, Sportdirektor der Biathleten. "Aber das Wichtigste ist, dass die Stimmung derzeit ganz ausgezeichnet ist, wir uns alle freuen auf die Heimrennen. Zumal wir jetzt auch nicht groß reisen müssen. Die Rückreise aus Schweden war doch etwas kompliziert."

Das zu Hause-bleiben-dürfen, die Vorteile der "Heimschläfer" sind unumstritten. Und deshalb darf man sich auch etwas erwarten. "Ein Podiumsplatz wäre gut. Aber die Weltspitze ist noch einmal zusammengerückt. Du darfst dir einfach nichts mehr erlauben", weiß Gandler. Was Christoph Sumann nur bestätigt: "Ein Heim-Weltcup ist wie eine WM. Da wollen wir uns in Bestform präsentieren. Und das ist uns in den letzten Jahren auch ganz gut gelungen . . ."