Der Winter ließ auch am Schlusstag des Biathlon-Weltcups nicht locker. Gleich in der Früh begann es ordentlich zu schneien. Was dem Aufwärtstrend der ÖSV-Läufer keinen Abbruch tat. Nach zwei Staffel-Siegen 2008 und 2009 mussten sich Daniel Mesotitsch, Tobias Eberhard, Christoph Sumann und Dominik Landertinger gestern nur den Norwegern geschlagen geben. Die derzeit aber in einer eigenen Liga laufen, bisher die weiße Weste mit sechs Siegen in sechs Bewerben verteidigten.

Unschlagbar werden die Norweger die ganze Saison über nicht sein, hofft und glaubt das ÖSV-Lager. So zeigte der norwegische Startläufer Alexander Os am Sonntag Nerven, verfehlte auch mit seinen Nachladern und übergab an zehnter Stelle liegend an Ole-Einar Björndalen. Für den Superstar der Norweger praktisch ein "Idealpass". Mit der fantastischen Laufzeit von 21:59,7 Minuten (der schnellste Läufer war Carl Johan Bergmann mit 21:33,3, Österreichs Schnellster war Christoph Sumann mit 21:58,2) führte Björndalen sein Team an die Spitze, die Svendsen und Boe nicht mehr abgaben.

Guter Ersatz

Tobias Eberhard ersetzte den ausgelaugten Simon Eder hervorragend, Sumann und Landertinger waren eine "Bank", der zweite Platz bald abgesichert. Null Schießfehler, nur vier Nachlader waren respektabel. "Wir haben viel an den Schießleistungen gearbeitet, viel probiert, viel verbessert", resümierte Trainer Gösweiner. "Und wenn wir läuferisch wieder top sein werden, sind auch die Norweger einholbar." Vielleicht schon ab Donnerstag im slowenischen Pokljuka.

WM-Bewerbung

Die rund 30.000 Fans an den drei Tagen waren trotz tiefen Winters da, gestern füllten allein 15.000 das Stadion. Grund genug für das Hochfilzener OK, sich nach 2005 noch einmal für eine WM zu bewerben. 2016 wird ins Auge gefasst. Da wird vermutlich Oslo, das für die WM 2015 Kontiolahti unterlegen war, der große Gegner sein.