Die österreichischen Biathletinnen haben im abschließenden Massenstart der WM in Nove Mesto Spitzenplätze geschafft. Ex-Weltmeisterin Lisa Hauser landete mit einem Fehlschuss unmittelbar vor Anna Gandler auf Platz sechs. Der Titel ging an die Französin Justine Braisaz-Bouchet. Bei den Männern schafften David Komatz und Simon Eder keine Top-Platzierung, Österreich blieb damit erstmals seit 2015 ohne Medaille. Johannes Thingnes Bö holte sein 20. WM-Gold.
Die am Schießstand makellose Braisaz-Bouchet gewann nach 12,5 km 31,2 Sekunden vor der ebenfalls fehlerfreien Italienerin Lisa Vittozzi. Bronze holte fast eine Minute zurück mit Lou Jeanmonnot (1 Strafrunde) eine weitere Französin. Die nach einer Erkrankung geschwächt in die Titelkämpfe gegangene Ex-Weltmeisterin Hauser lag etwas mehr als eineinhalb Minuten zurück und war erleichtert. „Es tut brutal gut, wieder einmal da vorne mit dabei sein. Es war zuletzt nicht so einfach. Es war ein hartes Rennen, jeder ist schon irrsinnig müde, aber der sechste Platz tut einfach echt gut“, sagte die Tirolerin und sprach von einer großen Genugtuung.
„Hätte ich mir nicht erträumt“
Gandler gelang nach den Rängen 11 und 12 in Sprint und Verfolgung trotz zwei Strafrunden ihr erster WM-Top-Ten-Platz. „Das hätte ich mir nicht erträumt. Das war ein Megarennen, es hat Spaß gemacht, vorne mitzulaufen. Das Liegendschießen ärgert mich ein bisschen, mit den Top Ten darf ich aber überhaupt nicht jammern“, sagte Gandler.
Braisaz-Bouchet holte bereits ihre fünfte Medaille bei den Titelkämpfen, ihre Teamkollegin Julia Simon ging dieses Mal als Vierte leer aus. Auch sie bringt es auf insgesamt fünfmal Edelmetall, mit viermal Gold und einmal Bronze ist sie die erfolgreichste Teilnehmerin der WM.
Medaillen-Hamster Bö
Gleich sechs Medaillen in sechs Rennen sicherte sich Johannes Thingnes Bö. Der norwegische Superstar gewann sein drittes Einzel-Gold in Tschechien, dazu kommen Silber im Sprint und Mixed sowie Bronze im Single-Mixed. Mit nun 20 WM-Goldmedaillen zog Bö mit Rekord-Weltmeister Ole Einar Björndalen gleich. Der 30-Jährige gewann über 15 km mit einer Strafrunde vor dem fehlerfreien Sensationsmann Andrejs Rastorgujevs aus Lettland (+15,1 Sek.) und dem Franzosen Quentin Fillon Maillet (+33,0).
Das ÖSV-Duo konnte mit der Spitze nicht mithalten. Komatz fiel mit zwei Fehlern im ersten Stehend-Schießen zurück, Eder vergab mit drei Fehlern im zweiten Liegendschießen früh die Chancen auf eine gute Platzierung. Die beiden wurden 21. bzw. 25.