Österreichs neu aufgestelltes Team im Kunstbahn-Rodeln hat am Samstag in Innsbruck-Igls einen verheißungsvollen Weltcupauftakt hingelegt. Madeleine Egle feierte im Frauen-Einsitzer mit komfortablen 0,216 Sek. Vorsprung ihren sechsten Weltcupsieg, ihre Landsfrau Hannah Prock wurde Vierte. Davor hatte Selina Egle mit Lara Kipp das allererste Weltcuprennen im Frauen-Doppelsitzer mit 0,176 Sek. Vorsprung gewonnen. Auch die Männer-Doppelsitzer waren am Samstag noch im Einsatz.
Auf der von ihr eigentlich nicht so geliebten Bahn drehte Madeleine Egle den Spieß vom Vorjahr um, als sie nach Halbzeitführung von Julia Taubitz noch überholt wurde. Diesmal fiel die Deutsche noch hinter die US-Amerikanerin Emily Sweeney auf Rang drei zurück (+0,248). Erst dahinter reihten sich mit Anna Berreiter (+0,406) und Merle Frabel (+0,466) weitere der erfolgsverwöhnten deutschen Rodlerinnen ein. Selina Egle wurde nicht lange nach ihrem Doppelsitzer-Sieg 21. (0,982), Lisa Schulte nach Sturz und Rang 30 nach dem zweiten Heat disqualifiziert.
"Man kann sagen, das ist perfekt", sagte Madeleine Egle auf eine diesbezügliche Frage im ORF-Interview, nachdem sie zweimal Laufbestzeit fixiert und eben auch ihre Schwester an diesem Tag gewonnen hatte. "Ich bin megahappy. Am Start (im zweiten Lauf, Anm.) habe ich ganz kurz einmal gezappelt. Aber es ist sich ausgegangen." Für den für Sonntag angesetzten Sprintbewerb gab sie sich zuversichtlich. Auch das Rennen im Männer-Einsitzer ist für Sonntag angesetzt.
"Das motiviert"
Prock war nach einem Fehler am Start des ersten Laufs nur Elfte gewesen, musste sich im Finaldurchgang aber nur Egle geschlagen geben. "Ich freue mich, dass noch so ein Schritt nach vorne gegangen ist. Ohne den Fehler wäre es wahrscheinlich ein Podest geworden." Für den Sprint sah die Tochter von Verbandspräsident Markus Prock noch Potenzial. Wichtig sei auch, dass das aktuelle Material gut funktioniere: "Das motiviert." Seit dem Frühjahr tüftelt der deutsche Triple-Olympiasieger Georg Hackl für die Österreicher statt davor für die Deutschen.
Das hat sich wohl auch bei den Doppelsitzerinnen bemerkbar gemacht. Egle/Kipp triumphierte in dieser für 2026 neuen Olympiadisziplin ebenso nach zwei Laufbestzeiten vor den Deutschen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal. Dritte wurden die Italienerinnen Andra Vötter/Marion Oberhofer (+0,233). Elf Schlitten waren am Start. "Das ist gewaltig", meinte Selina Egle. Am Ende des ersten Heats hatten die beiden einen Fehler, ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. "Wir haben uns gedacht, einfach noch einmal locker sliden, dann passt das schon."